Kreis. Die Kreisversammlung des DRK-Kreisverbandes Nürtingen-Kirchheim begann in Holzmaden, anders als gewohnt, mit Auszeichnungen. Gewürdigt wurden die Leistungen mehrerer Wettkampfgruppen, die zuerst auf Kreisebene erfolgreich waren und dann beim Landesentscheid gestartet sind. Die Nachwuchsretter aus Jugendrotkreuz und Bereitschaften nahmen die Urkunden mit strahlenden Gesichtern entgegen. Nach einem deutlichen Mitgliederrückgang während der Corona-Zeit nimmt die Jugendarbeit wieder Fahrt auf.
Hausherr und Holzmadens Bürgermeister Florian Schepp sowie Christina Werstein, Dezernatsleiterin Gesundheit, Ordnung und Verkehr beim Landratsamt Esslingen, bedankten sich für das große Engagement des DRK. Als einen Skandal bezeichnete die Vizepräsidentin des DRK-Landesverbandes, Gabriele Zull, die angekündigten Kürzungen im Bundeshaushalt 2024, die vermutlich zu einem Rückgang der Freiwilligendienste um ein Viertel führen werden. Betroffen wären hiervon beispielsweise Seniorenheime, die dann weniger Bundesfreiwillige zur Unterstützung hätten.
„Füreinander da, miteinander stark“ – getreu diesem Motto der DRK-Strategie 2030 engagieren sich rund 1400 ehrenamtliche sowie 1100 hauptamtlich Mitwirkende im DRK-Kreisverband Nürtingen-Kirchheim mit seinen Gliederungen und Tochtergesellschaften. Sie sind es, die jeden Tag Menschen in Not Hilfe, Trost und Hoffnung geben. Hierfür gebühre ihnen und ihren Familien größter Dank, wie Simon Blessing als Präsident des DRK-Kreisverbandes feststellte. Im zurückliegenden Jahr feierten die Bereitschaften Neuffen und Weilheim ihr 100-jähriges Bestehen, die Festakte boten einen beeindruckenden Blick in die Entwicklung der „DRK-Mode“ sowie der Gerätschaften und Ausrüstung. Etwas Sorge bereite ihm der Rückgang an Spenden und Fördermitgliedern in den vergangenen Jahren. Ohne diese Unterstützung werde die Aus- und Fortbildung und die Ausstattung der ehrenamtlichen Einsatzkräfte schwieriger.
Eine positive Nachricht konnte für den Rettungsdienst vermeldet werden. Nach langer Suche wurde ein städtisches Grundstück gefunden, auf dem eine neue Rettungswache entstehen soll. Die Planungen hierfür würden nächstes Jahr starten, erklärte Kreisgeschäftsführer Rafael Dölker. Nicht realisiert wird hingegen der geplante Neubau der Kreisgeschäftsstelle. Die extremen Kostensteigerungen bei Bau und Finanzierung ließen das Projekt scheitern. Stattdessen wird das bestehende Gebäude umgestaltet, damit zukünftig alle Mitarbeiter der Verwaltung an einem Sitz zu finden sind. Für den Bereich Seniorenzentren setzen Geschäftsführer Stefan Wiedemann und Prokuristin Iris Händler unter anderem darauf, Talente bei Mitarbeitenden zu fördern und vor allem zu entdecken.
Zur Verstärkung des Präsidiums ist zukünftig Christopher Ott mit an Bord. Der Großbettlinger Bürgermeister will das bestehende Team motiviert und engagiert verstärken. Die Kassen- und Wirtschaftsprüfung bescheinigte dem DRK-Kreisverband, gut und breit aufgestellt zu sein, die wirtschaftliche Lage sei im Lot, bei einer Bilanzsumme von rund 18 Millionen Euro verblieb ein Überschuss von circa 20 000 Euro. Markus Brändli