Plochingen. IG Metall und Südwestmetall setzen ihren Beschluss um, jungen Geflüchteten den Zugang zur Ausbildung zu erleichtern. Als Hindernisse sehen die Tarifparteien vor allem das begrenzte Wissen vieler junger Flüchtlinge über die Möglichkeiten einer dualen Ausbildung und das Sprachniveau. Über diese beiden Hürden versucht ein von Jobcenter, IG Metall und Südwestmetall entwickelter und finanzierter zweimonatiger Kurs hinwegzuhelfen.
Angeboten wird der Kurs für junge Menschen mit Bleibeper-spektive und mindestens Sprachniveau B 1. Der Kurs beinhaltet zum Start eine Kompetenzfeststellung, die den Teilnehmern einerseits eine Orientierung geben soll und die andererseits vom GARP-Bildungszentrum für die IHK Region Stuttgart bescheinigt wird, sodass sie als eine Art Empfehlung für Betriebe dienen kann.
Nach der Kompetenzfeststellung beginnt der eigentliche Kurs. Vormittags findet Sprachunterricht statt, der auch ein Bewerbungstraining beinhaltet. Nachmittags arbeiten die Teilnehmer in der Werkstatt und durchlaufen einen Mechanik-Grundlehrgang. „Hier soll ein Gefühl für das Material entwickelt und festgestellt werden, ob die angestrebte berufliche Ausbildung passt“, so der Leiter Projektausbildung des GARP-Bildungszentrums, Ralf Schimpf.
„Uns ist es vor allem wichtig, eine Spaltung des Arbeitsmarktes zu verhindern“, sagte Max Czipf, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Esslingen, bei der Vorstellung des Kurses. „Flüchtlinge sollen nicht anders behandelt werden als alle anderen Beschäftigten.“ Sollte sich der Kurs als erfolgreich erweisen, hoffen die Tarifpartner auf eine Fortsetzung durch das Jobcenter. Auch die Ausweitung auf andere Branchen könne man sich gut vorstellen. „Die Industrie möchte mit gutem Beispiel vorangehen und einen Teil zur Integration junger Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt beitragen“, so Dieter Hummel von der Südwestmetall-Bezirksgruppe Neckar-Fils.pm