Weilheim · Lenningen · Umland
Elring Klinger erweitert in Neuffen

Wirtschaft Der Automobilzulieferer und die Leuze-Gruppe investieren gemeinsam in den Ausbau des Standorts.

Neuffen. Die Elring Klinger AG erweitert ihre Produktionskapazität am Standort in Neuffen. Wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte, wird die bestehende Produktionshalle mit rund 14 500 Quadratmetern Fläche um einen Anbau mit rund 4500 Quadratmetern erweitert. Damit werde der Standort fit gemacht für die weitere Großserienproduktion von Batteriekomponenten.

Der Vermieter und Eigentümer des Gebäudes, die Leuze-Gruppe mit Sitz in Owen, investiert demnach bis zu zehn Millionen Euro in die Gebäudeerweiterung. Elring Klinger trägt einen niedrigen einstelligen Millionen-Betrag dazu bei, heißt es in der Pressemitteilung.

„Mit der Erweiterung vergrößert Elring Klinger in Neuffen seine Kapazitäten für die strategischen Zukunftsfelder Batterietechnologie und elektrische Antriebseinheiten“, sagt Vorstandssprecher Thomas Jessulat. Er bekleidet dieses Amt seit 1. Juli als Nachfolger von Stefan Wolf. Die Investitionen in Neuffen seien auch „ein klares Bekenntnis von Elring Klinger zu unserer Heimatregion und dem Standort Deutschland“. Ein wesentlicher Grund für die Erweiterung ist der Großserienauftrag von BMW über Zellkontaktiersysteme, den der Automobilzulieferer aus Dettingen/Erms im Mai dieses Jahres erhalten hat. BMW will damit die neue Serie von Elektromodellen seiner „Neuen Klasse“ ausstatten. Der Auftrag hat eine Laufzeit von mehreren Jahren. Produktionsstart in Neuffen soll 2025 sein. Zum Auftragsvolumen hatte Stefan Wolf im Mai verkündet, der Auftrag werde dazu beitragen, dass Elring Klinger im Jahr 2030 einen Umsatz von mehr als drei Milliarden Euro erziele. Vergangenes Jahr hatte das Unternehmen 1,8 Milliarden Euro Umsatz gemacht.

Bereits dieses Jahr läuft in Neuffen die Serienproduktion für einen globalen Batteriehersteller an. Das Gelände des 2022 eröffneten Standorts, an dem ehemals Bielomatik beheimatet war, biete für den Konzern hervorragende Eigenschaften insbesondere hinsichtlich der Infrastruktur, so das Unternehmen.

100 Arbeitsplätze mehr

Derzeit sind in Neuffen 440 Mitarbeiter bei Elring Klinger beschäftigt. Die Erweiterung und die damit verbundene Ansiedlung der Produktion von Großaufträgen werde sich auch in der Beschäftigtenzahl niederschlagen, so ein Sprecher des Unternehmens auf Nachfrage. Kurz- bis mittelfristig gehe man von rund 100 neuen Arbeitsplätzen aus.

Die Serienfertigung der Zellkontaktiersysteme erfolge auf vollautomatisierten Anlagen und sei nach modernsten Standards aufgesetzt, so das Unternehmen. Anlässlich der Verkündung des BMW-Großauftrags im Mai hatte Elring Klinger angekündigt, einen Betrag im zweistelligen Millionenbereich in neue Produktionsanlagen und Infrastrukturmaßnahmen in Neuffen zu investieren. Henrik Sauer