Notzingen. Mehr als 14 Millionen Euro auf der hohen Kante zu haben, ist eine erfreuliche Ausgangslage für eine Gemeinde und ihre anstehenden Aufgaben. Und vor allem eine Seltenheit. In Notzingen ist genau das der Fall: „Mit unserem positiven Gesamtergebnis im Ergebnishaushalt sind wir kreisweit vermutlich eine der wenigen Gemeinden“, sagte Bürgermeister Sven Haumacher bei der aktuellen Haushaltsverabschiedung. Die endgültige Übersicht aller Kreiskommunen fehle allerdings noch. Eins-zu-eins miteinander vergleichbar seien die Ergebnishaushalte der Kommunen überdies nicht, erläuterte Kämmerer Sven Kebache bereits bei der Präsentation seines Haushaltsentwurfs im Januar. Verschiedene Faktoren wie die Höhe der Abschreibungen einer Gemeinde spielen dabei eine Rolle.
Trotz des hohen Finanzpolsters gilt es auch in Notzingen, sich in den kommenden Jahren auf die Kernaufgaben zu konzentrieren. Ein Großprojekt ist etwa der Feuerwehrhaus-Neubau. Sowohl Bürgermeister als auch Kämmerer bestätigten, dass die Prognosen für die Haushaltsjahre ab 2026 eher wieder düsterer aussehen könnten. „In eine Glaskugel können wir alle nicht schauen, aber es zeichnet sich ab, dass es eher in eine andere Richtung geht“, so Kebache. Seitens der Fraktionen waren keine ergänzenden Anträge mehr zum Haushalt 2025 eingegangen, und auch die Verwaltung habe nur noch wenige Anpassungen vorgenommen, erklärte Kebache zum finalen, 306 Seiten starken Zahlenwerk.
Rücklagen von über 14 Millionen
Unterm Strich steht im Ergebnishaushalt jetzt ein positives ordentliches Ergebnis von 39.370 Euro, das sind 4000 Euro mehr als im Entwurf. „Das kann allerdings morgen schon wieder hinfällig sein“, betonte der Kämmerer. Der Finanzhaushalt schließe mit einem negativen Saldo von minus 3,98 Millionen Euro ab (Entwurf: − 4,52 Millionen Euro). „Diese Verbesserung um 539.000 Euro hängt vor allem mit dem in diesem Jahr geplanten Verkauf des gemeindeeigenen Grundstücks an der Ortsdurchfahrt für den Neubau von ‚Kraut & Rüben‘ zusammen“, erklärte Sven Kebache. Zudem könne ein Teil des Kosten-Planansatzes für den vorgesehenen Straßenausbau im Lerchenweg auf das kommende Jahr verschoben werden.
Zum Jahresanfang belaufen sich die Rücklagen der Gemeinde auf 14,43 Millionen Euro. Bis zum Jahresende werden sie sich auf rund 10,45 Millionen Euro verringern. Dank des guten Polsters ist der Ausgleich des Negativ-Saldos im Finanzhaushalt problemlos möglich. Bis Ende 2028 rechnet der Kämmerer noch mit liquiden Mitteln von rund 6,4 Millionen Euro. „Wir brauchen im Kernhaushalt sowohl dieses, als auch in den Folgejahren keine Kredite. Das ist nicht selbstverständlich“, betonte Kebache. Der Gemeinderat hat den Haushalt einstimmig beschlossen.