Wernau. In seiner Antrittsrede betonte Marcel Musolf, er wolle ein nahbarer, überparteilicher und tatkräftiger Landrat sein. „Wenn man Politik machen will, muss man erkennen, dass man die Menschen mögen muss“, zitierte er den österreichischen Kanzler Bruno Kreisky. Er gehe mit Demut, Dankbarkeit, Zielstrebigkeit und Respekt vor den Aufgaben in dieses Amt“. Zuvor war der 39-Jährige von Regierungspräsidentin Susanne Bay vereidigt worden. Musolf hatte sich bei seinem Amtseid für den Zusatz „so wahr mir Gott helfe“ entschieden.
Wie er sein Amt ausüben will, zeigte auch ein Satz, den Marcel Musolf aus einem historischen Roman zitierte, der ihn als Jugendlicher beeindruckt hat. Er stammt aus „Hannibal: Der Roman Karthagos“, und zwar aus einer Szene, in der der Zug über die Alpen beschrieben wird, und lautet: „Entweder, wir finden einen Weg, oder wir machen einen“. „Was sagt dieser Satz aus über das Wissen, stark genug zu sein, Hindernisse zu überwinden? Über die Bereitschaft, neue Wege zu gehen? Über den Glauben an Zusammenhalt?“, fragte Musolf die Kreisräte und Gäste und forderte sie auf, diesen Satz auf die Kommunalpolitik zu übertragen.
Ein besonderer Dank Musolfs galt seinem Vorgänger, Landrat a.D. Heinz Eininger, der als Zuhörer und Ehrengast ins Quadrium nach Wernau gekommen war. „Dass es nicht nur formell, sondern auch operativ gut läuft, habe ich dir zu verdanken“, sagte er. Eininger habe eine vorbildliche Amtsübergabe organisiert.
„Wir haben es gemeinsam in der Hand“, wandte sich Musolf noch einmal an die Kreispolitiker. Er wolle als Landrat mit ihnen dafür Sorge tragen, „dass sich der Landkreis nachhaltig entwickelt und für die Menschen da ist“. Mehr Solidarität, mehr Demokratie müssten die Antworten auf Radikalisierung sein, so Musolf.