Weilheim. Nach dem „fliegenden Wechsel“ – die sechs ausscheidenden Gemeinderätinnen und -räte machten Platz für sieben neue – gab es ein kleines Stühlerücken im Sitzungssaal des Weilheimer Rathauses. Der Grund für die Verschiebungen: Nicht alle Fraktionen sind gleich groß geblieben, außerdem hat das neue Gremium 19 Sitze, denn erstmals hat die unechte Teilortwahl in Weilheim eine Auswirkung gehabt. Bürgermeister Johannes Züfle macht den Neuzugängen Mut: „Ich bin mir sicher, dass kein Ehrenamt so viel zurückgeben kann wie ein Platz im Gemeinderat“, sagte er, wohl wissend, dass auch viel Arbeit auf die frisch gewählten Gemeinderärte wartet.
Neu dabei sind Martin Alber für die UMV, Friedrich Haberstroh für die FWV, Martina Herrlinger für die SBV, Tabea Keppler für die UWV, Rebecca Raff für die BDF und Gerd Sindlinger für die UWV sowie Daniel Singh für die FWV.
„Verbunden mit dem Wunsch, dass er sie nie versetzen muss.
Johannes Züfle scherzt bei der Verleihung der goldenen Ehrenmünze an Hartmut Hummel.
Künftig nicht mehr dabei ist Hartmut Hummel (UWV), der nach 20 Jahren im Gemeinderat ausscheidet, für Hepsisau saß er auch im Ortschaftsrat. Der „Freund des gepflegten Gaumenschmauses wurde von Bürgermeister Züfle mit der Ehrenstele des Städte- und Gemeindetags Baden-Württemberg ausgezeichnet. Dazu gab es die goldene Ehrenmünze der Stadt Weilheim: „Mit dem Wunsch, dass er sie nie versetzen muss“, scherzte der Schultes.
Ebenso scheiden Bernd Bauer (FWV), Christl Heilemann von der UWV (Züfle: „Die Mutter der Kompanie“), Martin Pfauth von der SBV („Stromer mit Expertise“) jeweils nach 15 Jahren freiwillig aus. Auch der drei Mal als Ersatzkandidat nachgerückte Manfred Herrmann ist im neuen Gemeinderat nicht mehr dabei, obwohl es als „Einwechselspieler durch und durch“ vielleicht ein „Auf Wiedersehen“ gebe, meinte der Bürgermeister in seiner Rede. Ebenso in der vergangenen Wahlperiode nachgerückt war Johann Sigmund, der nun ebenfalls nicht mehr dabei ist.
30 Jahre im Gemeinderat und kein Ende
Natürlich durfte in der konstituierenden Sitzung auch die Ehrung der Jubilare nicht fehlen, die im Gemeinderat bleiben. Dazu gehören Michael Kübel (FWV), der zehn Jahre dabei ist und in seine dritte Wahlperiode geht. „Hoch anzurechnen“ sei dem Selbstständigen mit wenig Zeit sein Einsatz, so Johannes Züfle. Doppelt so lang dabei ist Bernd Kautter (UWV). Zwei Bürgermeister habe er erlebt und stoße nun in Sphären vor, wo man „von früher“ rede. Der langjährige Feuerwehrkamerad war als einer der wenigen gegen das Gewerbegebiet Rosenloh. „Aber seine erneute Kandidatur zeigt, dass er Mehrheitsentscheidungen akzeptieren kann“, hob Johannes Züfle hervor.
Last but not least wurde dann dem UWV-Gemeinderat Rainer Bauer eine besondere Ehre zuteil, ist er doch seit 30 Jahren im Gemeinderat. Außerdem ist der ehemalige Polizeibeamte ein „Mehrfachtäter“ (Züfle), der seit 1999 im Kreisrat sitzt und mehrfach in die Regionalversammlung gewählt wurde. Auf insgesamt 70 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit in allen Gremien kommt der Schultes für den Mann mit einem großen Herz für den Weinbau. Seit 1998 ist Rainer Bauer zweiter stellvertretender Bürgermeister und wird es auch in der kommenden Wahlperiode sein, hinter dem ersten Stellvertreter Hans-Jörg Egerer (FWV).