Gewerbesteuer als Risikofaktor
Owen. Die Verwaltung hat im Gemeinderat darauf hingewiesen, dass der Finanzzwischenbericht immer nur eine Momentaufnahme ist. „Wir haben keinen Einblick in die finanzielle Lage der Unternehmen. Es kann jederzeit ein Bescheid eingehen, dass wir Rückzahlungen leisten müssen“, sagte Kämmerin Jasmin Wörner zum Thema Gewerbesteuer. Das würde den finanziellen Spielraum der Stadt erheblich einschränken. Ob es denn nicht so etwas wie Jahresgespräche mit den großen Gewerbesteuerzahlern in Owen gebe, wollte Gemeinderat Jochen Eberhardt wissen. „Wir sind im Austausch“, sagte Bürgermeisterin Verena Grötzinger etwas ausweichend. Es habe sich „aufgrund von personellen Veränderungen“ einiges verändert. „Die Zahlen bewegen sich vielleicht mal etwas seitwärts, aber nicht so, wie befürchtet“, sagte sie.
Projekt Rathaus nimmt die nächste Hürde
Owen. Der Gemeinderat hat die Verwaltung ermächtigt, beim Neubau und der Erweiterung des Rathauses in die Genehmigungsplanung einzusteigen und einen entsprechenden Bauantrag einzureichen. Andrea Kammerer und Holger Macho stimmten dagegen. Zuvor hatten die Fachplanerinnen und Fachplaner detailliert die Ausgestaltung des Rathauses vorgestellt. Rund 8,2 Millionen Euro kostet das Projekt zum aktuellen Stand. 3,2 Millionen Euro kommen aus Fördermitteln, fünf Millionen muss die Stadt stemmen. „Es ist kein Unfug, den wir treiben. Es ist nichts Übertriebenes bei der Ausstattung dabei“, sagte Bürgermeisterin Verena Grötzinger. Der Ausbau und die Erneuerung seien nötig für die laufenden Amtsgeschäfte. Das sehen nicht alle so: Gemeinderätin Andrea Kammerer wollte zum wiederholten Mal über die Idee diskutieren, den Rathaus-Neubau nicht zu bauen und die Verwaltung dauerhaft im Übergangsquartier, der Volksbank, arbeiten zu lassen. Dafür gab es aber keine Zustimmung. Nach der Sommerpause wollen Gemeinderat und Verwaltung aber über Einsparpotenzial sprechen, das es aus Sicht der Verwaltung in Höhe von 140.000 Euro gibt.
Urnengarten statt Urnenwand
Owen. Der Gemeinderat hat sich einstimmig dafür ausgesprochen, keine weitere Urnenwand auf dem Owener Friedhof zu installieren. Stattdessen soll langfristig ein Urnengarten eingerichtet werden, ein Gemeinschaftsgrabfeld, das individuell gestaltet werden kann, bei dem Angehörige aber keine Pflege leisten müssen. Grund für die Entscheidung sind zum einen die Kosten: Ein Urnengarten ist mit 40.000 bis 50.000 Euro erheblich günstiger als eine -wand, die die Stadt 200.000 Euro kosten würde. Zudem ist die Nachfrage nach Bestattungen in der Urnenwand laut Martina Kostritza, der Leiterin des Bürgerbüros, ohnehin stark zurückgegangen. Allerdings steht die Einrichtung des Urnengartens nicht unmittelbar bevor: Die Verwaltung beabsichtigt zunächst, die Urnenstele und das Urnengemeinschaftsgrabfeld zu erweitern.

