Die Aufregung war groß. Jetzt steht jedoch fest: Das Tier, das der Weilheimer Fahrlehrer Michael Kübel vor einer Woche bei Schopfloch auf der Schwäbischen Alb fotografiert hat, war kein Wolf. Das hat eine Untersuchung der Forstlichen Versuchsanstalt (FVA) in Freiburg und des Lupus-Instituts für Wolfsmonitoring und -forschung in Deutschland ergeben.
„Das Bild war schwierig zu beurteilen, da das Tier sehr wolfsähnlich in Erscheinung getreten ist“, räumt Sascha Richter, Wildtierbeauftragter des Landratsamts Esslingen, ein. Die Untersuchung durch die Fachleute sei aber eindeutig ausgefallen. Zu sehen sei auf dem Foto ein „wolfsähnlicher Hund“.
Damit hat sich die Vermutung erhärtet, die schon vergangene Woche im Raum stand. Just an dem Nachmittag, an dem Michael Kübel bei einer Überlandfahrt mit einem Fahrschüler den schäferhundgroßen Vierbeiner aus dem Wald hatte kommen sehen, war in Schopfloch die Husky-Hündin „Polly“ ausgebüxt. Der Besitzer gab an, seinen Hund auf dem Foto des Weilheimers zu erkennen. „Polly“ war offenbar entwischt, als bei ihrem Herrchen Handwerker im Haus waren, und hatte einen Ausflug auf eigene Faust unternommen. Sie lebt nur wenige Hundert Meter von dem Platz entfernt, an dem das Foto entstanden ist.
Offiziell liegen der FVA noch keine bestätigten Wolfs-Nachweise für Baden-Württemberg vor. In ganz Deutschland leben aktuell 73 Rudel und 30 Paare. Was eine mögliche Rückkehr des Wolfs auf die Alb angeht, sind die Positionen im Land sehr unterschiedlich. Während Naturschützer mehr Akzeptanz fordern, fürchten Weidetierhalter um die Sicherheit ihrer Schafe und Rinder.