Esslingen. Neue Wege geht das Esslinger Podium-Festival im Beet hoven-Jahr. 2020 jährt sich der Geburtstag des großen Komponisten zum 250. Mal. Im Fokus des Festivals, das von 29. April bis 9. Mai in Esslingen stattfindet, stehen die Arbeiten von zwölf Künstlern. „Den revolutionären Charakter Beethovens“ will der künstlerische Leiter Steven Walter mit seinem Team ausloten. Das Festival, dessen Schwerpunkt auf avantgardistischen Werken liegt, setzt sich mit der Frage auseinander, wie das Werk des Komponisten und Schöpfers der Europa-Hymne die neue Musik prägt und inspiriert.
„Noch stärker als in den Vorjahren tragen wir das Festival in die Stadt“, skizziert Steven Walter das Konzept für die zwölfte Auflage des Festivals, das 2020 unter dem Motto „#bebeethoven“ steht. Die Konzerte finden in Kirchen, im Gemeindehaus am Blarerplatz und in der Druckerei Bechtle statt. Auf der Maille wird es einen Klangpavillon geben, Bezüge zur klassischen Tradition liegen für Walter auf der Hand. „Was sind die neuen, aufregenden Ansätze für die Zukunft der Musik?“ Diese Frage steht für den Kulturmanager und Cellisten im Vordergrund. Beethoven habe künstlerische Formate wie Sinfonie und Kammermusik radikal weiterentwickelt, den Weg in eine neue, romantische Musik- epoche und Klangsprache gewiesen sowie neue Technologien gefördert. Mit einem multimedialen Eröffnungskonzert, das am Mittwoch, 29. April, im Neckar Forum stattfindet, bietet das Festival einen Querschnitt neuer Musik. „Dabei präsentieren wir Ergebnisse des dreijährigen Förderprogramms“, kündigt der Leiter an. Danach soll es einen Umzug durch die Stadt zum Alten Rathaus geben, wo die Ausstellung „Welcome to #bebeethoven“ stattfindet. Die Kulturstiftung des Bundes hat das Podium-Festival über einen Zeitraum von drei Jahren mit 1,5 Millionen Euro gefördert. Das Land Baden-Württemberg unterstützt das Projekt ebenfalls. Sponsoren und private Förderer sind ebenfalls beteiligt. Derzeit denkt das Festivalteam über ein besseres finanzielles Fundament nach.
Nicht zuletzt durch ehrenamtliches Engagement haben die jungen Kulturveranstalter ein Festival-Format geschaffen, das bundesweit Strahlkraft hat.
Wichtig ist den Veranstaltern, die neuen Kompositionen einem breiten Publikum zu vermitteln. Mit Konzerten in Kindertagestätten, in sechsten Klassen von Esslinger Schulen und Seniorenheimen runden die Veranstalter das Festival ab. Nicht nur Babys ließen sich über Klänge erreichen, sagt Steven Walter: „Musik ist auch das Letzte, was Menschen mit fortgeschrittener Demenz verstehen.“
Karten gibt es bei allen Reservix-Vorverkaufsstellen und auf der Homepage des Festivals. Dort ist auch das ausführliche Programm zu finden: www.podium-esslingen.de.Elisabeth Maier