Weilheim und Umgebung
Etwas mehr Gehweg und weniger Straße

Beratung Dass die Rainstraße in Holzmaden saniert werden muss, darüber war sich der Gemeinderat einig. Über das „Wie“ wurde kontrovers diskutiert. Von Thomas Zapp

Der Sanierungsbedarf in der Holzmadener Rainstraße zwischen Seebach und Aichelberger Straße ist unstrittig: Die Risse und Absenkungen im Asphalt sind für jedermann sichtbar. Zudem hat Stadtplaner Michael Kuckluck-Rothfuß dem Gemeinderat noch einmal ausführlich erklärt, dass auch die unter der Rainstraße liegenden Leitungen für Löschwasser nicht den ausreichenden Durchmesser haben, um die vorgeschriebenen 48 Kubikmeter pro Stunde durchfließen zu lassen. Lediglich auf einem Teil hat sie den nötigen Innendurchmesser von etwa 100 Millimetern, der Rest ist deutlich zu klein.

Schwieriger war schon die Frage, welche Lösung sich anbietet. Da die Rainstraße durch ein Wohngebiet mit Parkplätzen führt und an einigen Stellen relativ schmal ist, wären für eine empfohlene Gehwegbreite von 1,50 Metern schon Grundstücksabtretungen nötig, sonst würde die Fahrbahn zu eng. Dazu sei jedoch keiner der Anwohner bereit gewesen, erläuterte Michael Kuckluck-Rothfuß.

Sein Kompromissvorschlag mit durchgängig einem Meter Gehwegbreite fand daher am meisten Anklang bei den Ratsmitgliedern. „Ich plädiere für diese Variante, das ist der richtige Weg“, sagte Rainer Stephan. Es entspann sich eine längere Diskussion über die Folgen für die Anwohner, denn in der Rainstraße gibt es eher zu wenig Parkpätze. Möglich sind künftig sogar Parkverbote an den Engpässen der Straße. „Wenn dort jemand am Gehweg parkt, kommt kein Feuerwehrfahrzeug durch“, merkte Christoph Hoyler von der Freien Wählervereingung an. Ein Vorschlag aus dem Gremium: Prüfen, wer bereit ist, auf seinem Grundstück einen Parkplatz einzurichten. Mit einer Enthaltung wurde dann die Ein-Meter-Gehweg-Variante beschlossen.

Bei Kosten von rund 1,5 Millionen Euro werden für das kommende Jahr sechs Monate Bauzeit eingeplant. Teurer könnte die Baumaßnahme noch werden, wenn der Granit für den Randstein aus europäischer Produktion kommt. Zumindest will sich das Gremium die Option offen halten und zwei Angebote einholen. Michael Thiehoff hatte zu bedenken gegeben, dass die Gemeinde Vorbild sein müsse bei der Auswahl von Materialien hinsichtlich der Herstellungsbedingungen. Ingenieur Kuckluck-Rothfuß schätzt, dass die Mehrkosten bei etwa zehn Prozent liegen. Hinzu kommen auch noch Kosten für den Umbau des Platzes an der Kreuzung der Rainstraße mit der Aichelberger und Weilheimer Straße. Damit will sich der Gemeinderat in den kommenden Monaten befassen.