Lenninger Tal
Exlusives Testschlafen für Owener

Tourismus Der Wohnmobil-Stellplatz in Owen wird nach langer Genehmigungsphase in den nächsten Tagen fertig. Um mögliche Mängel aufdecken zu können, sind die einheimischen Profis gefragt. Von Iris Häfner

In Owen gibt es eine neue Adresse: Lauterweg 36. Damit die auch deutschlandweit – und darüber hinaus – bekannt wird, dürfen die einheimischen Wohnmobilisten schon mal an drei Tagen den neuen Stellplatz testen. Denn auf diesem von schattenspendenden Bäumen gesäumten Ort zwischen Tennis- und Sportplatz werden künftig die mobil Reisenden rund um die Uhr willkommen geheißen. Sieben Stellplätze sind genehmigt, acht Steckdosen aber vorhanden, denn zwei kleinere (VW-)Busle nehmen weniger Platz weg, als ein großes Gefährt. 

„Die Wohnmobilisten sind ein kommunikatives Völkchen. Deshalb war uns klar: Wir brauchen einen Gesprächsanlass, damit über Owen auf anderen Plätzen geredet wird. Vor allem aber auch, dass erzählt wird, was man in und um Owen herum alles erleben und entdecken kann“, nennt Wirtschafts- und Tourismusförderin Eileen Gerstner die Idee, die hinter dem Testschlafen steckt. Die Profis vor Ort werden also kurzerhand zu Experten und Multiplikatoren auf Plätzen in Dänemark und Schweden, Kroatien und Spanien – und anderen Ländern in und außerhalb Europas. 

 

Die beiden haben sich gegenseitig die Bälle zugespielt und aufgefangen.
Bürgermeisterin Verena Grötzinger
über das Team Gerstner/Schmid

 

Von Dienstag bis Donnerstag, 5.  bis 7. Juli, jeweils ab 17.30 Uhr können die Owener ihr Städtle möglicherweise mit völlig neuen Augen betrachten, Überraschungen sind nicht ausgeschlossen. Drei Mikroabenteuer werden geboten (siehe Info). „So kann man den eigenen Ort aus einem ganz anderen Blickwinkel erleben, beispielsweise auch als Familie. Es ist eine kleine Flucht aus dem Alltag“, beschreibt es Eileen Gerstner, die gespannt ist, wie die ganze Sache ankommt – und vor allem, wie es mit den auswärtigen Gästen anläuft.

Bürgermeisterin Verena Grötzinger ist begeistert, wie gut Haupt- und Ehrenamt zusammengearbeitet haben. „Eileen Gerstner und Hans-Jörg Schmid sind ein Superteam, das sich zusammengefunden und wunderbar ergänzt hat. Dadurch werden solche Projekte erst möglich“, freut sich die Stadtchefin. Die Wirtschaftsförderin kann prima organisieren, Hans-Jörg
Schmid ist nicht nur der Vorsitzende des angrenzenden Tennisklubs, sondern kennt sich in sämtlichen technischen Belangen des Wohnmobilplatzes aus. „Er ist Stadtrat und nebenher ehrenamtlicher Bauleiter in Personalunion“, beschreibt ihn Verena Grötzinger. Gemeinsam oder getrennt haben sich Wirtschaftsförderin und „Bauleiter“ Hans-Jörg Schmid schon im Vorfeld im Internet umgesehen sowie sich auf anderen Plätzen umgehört und umgeschaut, was die Wohnmobilisten dort jeweils gut oder schlecht gefunden haben. „Wir brauchen die Fehler anderer nicht nochmal machen“, bringt es die Stadtchefin auf den Punkt. Deshalb gibt es jetzt Granit- statt Kalksplitt, denn Ersterer staubt nicht und somit kommt kaum Staub ins Womo im Gegensatz zum heimischen Kalk. 

„Wir haben keinen Premiumplatz, den brauchen wir auch gar nicht – den hat schon Beuren mit seinen vielen Thermalbad-Besuchern“, sagt Hans-Jörg Schmid selbstbewusst. Owen liegt dagegen strategisch gut mit seiner Nähe zur Autobahn. Von dort sind es nur rund viereinhalb Kilometer bis zum Platz. Die beiden rechnen damit, dass Urlauber aus dem Norden in Owen einen Zwischenstopp für eine Nacht aus oder vom Süden einlegen. Sie hoffen, dass diese Reisenden am nächsten Morgen auf dem Weg zum Bäcker oder Metzger den Charme von Owen mit Teck und toller Landschaft entdecken – und dann im nächsten Jahr ein paar Tage bleiben. Für die Owener Betriebe soll dadurch ein Mehrwert herausspringen.

„Woher die Gäste kommen, lässt sich zumindest landkreisweit am Kennzeichen erkennen, denn wir arbeiten komplett digital“, sagt Eileen Gerstner. Außerdem wird Owen mit einem „ordentlichen Internetauftritt“ für seinen Stellplatz auf den einschlägigen Seiten präsent sein.

 

Info Interessierte Owenerinnen und Owener können sich über die Buchplattform www.bit.ly/testschlafen anmelden. Es gilt das Windhundprinzip, sprich: Die Ersten kommen zum Zug.

 

Mikroabenteuer für die Einheimischen

Die Stadt Owen lädt ihre Bürgerinnen und Bürger ein, von Dienstag bis Donnerstag, 5. bis 7. Juli, für ein bis drei Nächte den neuen Wohmobilstellplatz auf Herz und Nieren zu prüfen. Derzeit bekommt der Platz noch den letzten Schliff.

Die Dauer kann jede und jeder für sich selbst bestimmen. Wahlweise kann man sich nur für eine Nacht, aber auch für zwei oder alle drei Nächte anmelden.

Bis spätestens 17.30  Uhr sollten die Fahrzeuge angerollt sein, die Abreise muss bis 13 Uhr abgewickelt werden – je nachdem, für wie viele Tage man sich angemeldet hat.

Eileen Gerstner verspricht den Testerinnen und Testern drei verschiedene Mikroabenteuer: „Wir haben getüftelt und ein spannendes Programm geschmiedet. Es ist ein charakteristischer Auszug aus Owens Facetten.“

Mikroabenteuer: Über das Feuchtbiotop Säubad, den Maienwasen und die Pappelallee geht es am ersten Abend zum Berghof Rabel mit Einkehr und Whisky-Tasting. An Tag zwei werden die Panoramawege am Teckberg erwandert und am letzten Tag gibt es eine Stadtführung mit neuen Aspekten. Die beginnt bewusst erst um 20 Uhr, damit die Gruppe auf dem Platz die Möglichkeit zum Plausch hat und die Führung in die Dämmerung fällt. ih