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Fünf Kids aus Wolfschlugen entscheiden: Welches Hörbuch ist das beste?

Auszeichnung Am 15. März wird der Deutsche Hörbuchpreis verliehen. In der Preisträger-Radiosendung sind auch fünf Kinder aus Wolfschlugen zu Gast. Sie haben in der Kategorie „Bestes Kinderhörbuch“ über den Siegertitel entschieden.

Wer die Wahl hat, hat die Qual. Für die Kinderjury beim Deutschen Hörbuchpreis gilt noch eine andere Devise: Wer zu einer guten Entscheidung kommen möchte, muss sich Zeit nehmen. Schließlich schafften es dieses Jahr drei relativ lange Hörbücher in die Endrunde für die begehrte Auszeichnung in der Kategorie „Bestes Kinderhörbuch“: Die drei Titel haben zusammengenommen eine Laufzeit von fast 20 Stunden. Und noch etwas ist dieses Jahr besonders: Die Mitglieder der Kinderjury kommen nicht wie sonst üblich aus Nordrhein-Westfalen, sondern aus Baden-Württemberg. Sie nennen sich „Die Hörwölfe“, und dieser Name hat einen Grund: Alle Kinder wohnen in Wolfschlugen.

Formiert hat sich die Gruppe unter der Federführung einer Mitarbeiterin unserer Zeitung. Tanja Liebmann-Décombe war vor einigen Jahren Mitglied im Beirat der Jury „Kinderspiel des Jahres“ und berichtet immer wieder über empfehlenswerte Spiele-Neuheiten. Auch auf das Thema Hörbücher hat sie sich spezialisiert. Und so musste sie nicht lange überlegen, als der Verein Deutscher Hörbuchpreis sie darum bat, die Organisation und Koordination einer Kinderjury zu übernehmen.

Mit Carla (13), Charlotte (13), Léa (10), Mariella (11) und Tobias (11) hat sie fünf Kinder gefunden, die die zwei wichtigsten Eigenschaften mitbringen: Sie sind sowohl hörbucherfahren als auch hörbuchbegeistert. Die langen Laufzeiten der drei Hörbücher, die Mitglieder einer Erwachsenenjury aus 55 Einreichungen in der Kategorie „Bestes Kinderhörbuch“ im Vorfeld herausgefiltert hatten, schreckten die Hörwölfe überhaupt nicht ab.

 

Wie wir uns entschieden haben, ist genau richtig.
Mariella
Die Elfjährige ist zufrieden mit der Wahl,
die sie und ihre vier Jurykollegen getroffen haben.
 

„Wir haben einfach über mehrere Wochen hinweg und manchmal jeden Tag gehört“, erzählt Charlotte, die es super fand, dass die Jury von Henrike Wenschkewitz, der Projektleiterin des Wettbewerbs, eine kleine Hör-Anleitung bekommen hat: Wird die Geschichte lebendig vorgetragen? Gelingt es der Sprecherin oder dem Sprecher, die Stimmung des Textes zu vermitteln, und liest sie oder er im richtigen Tempo? Passt die Laufzeit des Hörbuchs? Ist der Klang sauber, oder hört man manchmal ein Rauschen? An diesen und vielen weiteren Fragen konnten sich die Kinder orientieren.

Einfach war die Bewertung trotzdem nicht. Carla zum Beispiel sagt, ihr sei eigentlich erst in der Jurysitzung und durch die Diskussion mit den anderen wirklich klar geworden, „welcher Titel am besten ist“. Auch Mariella hat ziemlich lange hin und her geschwankt, stellt nun aber fest: „Wie wir uns entschieden haben, ist genau richtig.“

Für welches Hörbuch sich die Hörwölfe in ihrer rund zweistündigen Online-Jurysitzung entschieden haben? Eine Antwort auf diese Frage gibt es in der kommenden
Woche: Am Dienstag, 15. März, startet der Westdeutsche Rundfunk, WDR5, kurz nach 20 Uhr eine zweistündige Preisverleihungssendung im Radio, in der auch die Kinderjury kurz zu Wort kommt. Das Finale wird auch im Programm von SWR2 auf der Frequenz 105,7 MHz sowie auf allen angeschlossenen Kulturwellen der ARD übertragen. Wer die Live-Übertragung der Sendung verpasst, kann sie sich im Nachhinein anhören. Sie wird nach der Sendung in der ARD-Audiothek zu finden sein unter www.ardaudiothek.de.
tan

 

Das sind die Endrundenkandidaten

Die Chance auf die Auszeichnung „Preisträger des Deutschen Hörbuchpreises 2022“ in der Kategorie „Bestes Kinderhörbuch“ haben diese drei Nominierten, die sich allesamt zufälligerweise um die Themen Freundschaft und Tod drehen:

„Biest & Bethany.Nicht zu zähmen: Eine ungeheuerliche Freundschaft“ (Hörcompany), gelesen von Mechthild Großmann. Eine Figur strebt in der Gruselgeschichte nach Unsterblichkeit.

„Die ganze Wahrheit (wie Mason Buttle sie erzählt)“ (Sauerländer Audio). Darin schlüpft Hanno Koffler in die Rolle eines Jungen, dem unterstellt wird, Schuld am Tod seines Freundes zu sein.

„Mission Kolomoro oder: Opa in der Plastiktüte“ (Oetinger Audio), gelesen von Stefan Kaminski. In der actiongeladenen Road-Story spricht der Schauspieler die Rollen von Mädchen und Jungen, die den letzten Wunsch eines Verstorbenen erfüllen wollen.

Für Interessierte: Hörproben finden sich auf den jeweiligen Internetseiten der Verlage. Weitere Informationen gibt es im Internet auf der Homepage www.deutscher-hoerbuchpreis.de. tan