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Feuer, Qualm und eingeschlossene Personen

Rettung Die Schlierbacher Feuerwehr hat mit großem Aufgebot am Farrenstall den Ernstfall geprobt.

Schlierbach. Die Sirenen heulen, aus den Fenstern des Farrenstalls dringt dichter Qualm. Ein aufgeregter junger Mann nimmt die Feuerwehrleute, die als erste mit dem Mannschaftstransportwagen der Schlierbacher Wehr am Einsatzort eintreffen, in Empfang. Während sich der Einsatzleiter einen ersten Überblick über die Situation verschafft – laut Übungsszenario ist bei einer privaten Veranstaltung im Dachgeschoss ein Brand in der Küche ausgebrochen, Feuer und Rauch haben eine unbekannte Anzahl Personen eingeschlossen – treffen in schneller Abfolge die weiteren Fahrzeuge der Wehr ein. Darunter auch das „brandneue“ LF 10. Unterstützung bekommt die Schlierbacher Wehr durch die Drehleiter aus Kirchheim.

„Der Einsatzleiter bespricht sich mit den Zugführern, die an der blauen Markierung ihrer Westen erkenntlich sind, und verteilt die anstehenden Aufgaben“, erläutert Kommandant Heiko Hüftle den zahlreichen Zuschauern. Zunächst steht die Rettung der Eingeschlossenen im Vordergrund: Während ein Atemschutztrupp das Gebäude durch den Haupteingang betritt, um alle Räume abzusuchen, stellen andere die Schiebeleiter auf, um eine Person, die am Fenster auf sich aufmerksam macht, direkt bergen zu können.

Als die Leiter steht, machen sich zwei weitere Feuerwehrleute mit Atemschutzausrüstung den beschwerlichen Weg die Sprossen hinauf und klettern in schwindelerregender Höhe durch das Fenster ins Gebäude. „Das sind über 20 Kilogramm zusätzliches Gewicht, das die Männer tragen“, erklärt Kommandant Hüftle. Kurze Zeit später wird die Person die Leiter herunterbegleitet. Eine weitere Person wird mittels Drehleiter durch ein Fenster im dritten Obergeschoss gerettet.

Zeitgleich haben weitere Einsatzkräfte die Löschwasserversorgung und eine Riegelstellung zum Nachbargebäude aufgebaut. Nach und nach werden die Verletzten mit Fluchthauben durch das verqualmte Treppenhaus nach draußen gebracht und dem Rettungsdienst übergeben. Am Haupteingang bauen andere Wehrleute ein tragbares Gebläse auf. Nach knapp 45 Minuten ist die Übung zu Ende. Simon Haller, der stellvertretende Kommandant, ist mit dem Verlauf zufrieden. „Wir haben lediglich den Übungsablauf ein wenig beschleunigt, damit es für die Zuschauer nicht ganz so lange wird.“ Volkmar Schreier