Lenningen. Das Donaumoos hat Zukunft: Die Produktion von Pflanzenfasern aus moorschonender Bewirtschaftung scheint ein echtes wirtschaftliches Potenzial zu haben. Davon konnten sich die Vertreterinnen und Vertreter aus der Region nun bei einer Infofahrt des Donaumoos-Zweckverbands in Baden-Württemberg überzeugen. Die in der Lenninger Papierfabrik Scheufelen ansässige Firma Fibers365 gewährte einen Einblick in ihre Arbeit.
Das Unternehmen hat sich auf die CO2- neutrale Erzeugung von Zellulosefasern und Biopolymeren spezialisiert. Derzeit ist der Betrieb am Kurzprojekt „Pflanzenfasern aus moorverträglicher Bewirtschaftung“ des Zweckverbands beteiligt. Aus Nasskulturen wie Wiesenheu lassen sich Pflanzenfasern gewinnen, die zu Verpackungsmaterial oder Papier weiterverarbeitet werden können. Das Projekt soll zeigen, welche dieser Nasskulturen sich am besten dafür eignet. Bei der Besichtigung bekamen die Besucherinnen und Besucher einen Eindruck, wie aus Rohrglanzgras, Wiesenheu und Schilf aus dem bayerischen und auch aus dem schwäbischen Donaumoos umweltschonend erzeugte Pflanzenfasern entstehen. Der Vorteil: Durch die einjährigen Kulturen erfolgt die CO2-Kompensation schneller als bei der Nutzung von viel langsamer wachsenden Bäumen, erklärt Fibers365- Geschäftsführer Hermann Dauser.
Erste Erfahrungen aus den bisherigen Tests zeigen Dauser zufolge, dass vor allem Rohrglanzgras gute Eigenschaften hat. So sei die Faser sehr belastbar und „hält richtig was aus“, sagt der Fachmann, der auch vom Wiesenschnitt aus dem Donaumoos begeistert ist. „Das bildet so einen genialen Filz, dass ich nicht vermutet hätte, dass das von einer artenreichen Wiese stammt.“ pm