Schlierbach. „Wir haben eine gute Ausgangsposition: Wir verfügen über eine hohe Liquidität und haben keine Schulden“, umriss Schlierbachs Bürgermeister Sascha Krötz die Ausgangslage zum Start der Haushaltseinbringung. Tatsächlich sind die Zahlen, die Kämmererin Simone Lappöhn präsentierte, beeindruckend: Dank der wesentlich besseren Gewerbesteuereinnahmen im Jahr 2021 – statt der geplanten 1,6 Millionen Euro landeten rund 2,8 Millionen Euro im Gemeindesäckel – startet die Gemeinde mit Rücklagen in Höhe von knapp 9,1 Millionen Euro ins Haushaltsjahr 2022.
Der gut gefüllte Sparstrumpf der Gemeinde lässt verschmerzen, dass im Jahr 2022 ein ausgeglichener Ergebnishaushalt nur durch eine Rücklagenentnahme in Höhe von 1,28 Millionen Euro erreicht werden wird, denn den ordentlichen Erträgen im Ergebnishaushalt in Höhe von 10,7 Millionen Euro stehen Aufwendungen in Höhe von etwas mehr als 12 Millionen Euro gegenüber. Die auf rund 3,6 Millionen Euro ansteigenden Personalkosten und defensiv veranschlagte Gewerbesteuereinnahmen in Höhe von 2,2 Millionen Euro sind dafür nur zum Teil verantwortlich: Die Gemeinde hat auch etliche Investitionen eingeplant. Größter Einzelposten bei den Investitionen wird die Sanierung der Lärmschutzwand an der B297 sein: Alleine für dieses Projekt sind im Plan 600.000 Euro vorgesehen. Für die Erneuerung der Wasserleitung im Haldenweg sind 200.000 Euro eingeplant, der Neubau des Waldkindergartens schlägt sich mit 150.000 Euro im Planwerk nieder, für die Schulhofsanierung sind 100.000 Euro vorgesehen. Gleichzeitig kümmert sich die Gemeinde auch um den Erhalt der bestehenden Infrastruktur: Rund 1,15 Millionen Euro sind für den Unterhalt von Straßen, Wasser- und Abwasserleitungen und der gemeindeeigenen Gebäude vorgesehen.
Sollten also alle Maßnahmen wie geplant umgesetzt werden, verblieben der Gemeinde zum Jahresende immer noch rund 7,88 Millionen Euro an Rücklagen. „Kassenliquidität ausreichend, keine Kreditaufnahmen nötig: Das sind die Sätze, die jeder Kämmerer gerne am Ende der Planvorstellung sagt“, freute sich Sascha Krötz. Ausruhen auf den erfreulichen Zahlen dürfe sich die Gemeinde aber nicht, so der Rathauschef. Glasfaserausbau, die Weiterentwicklung des Gewerbegebiets, Substanzerhalt: „In den nächsten Jahren werden wir uns vielen Herausforderungen stellen müssen.“ Volkmar Schreier