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Fluglärm: In Wolfschlugen klagen viele Menschen über die steigende Belastung

Neue  Startroute Vor allem in den frühen Morgenstunden hat die Belastung deutlich zugenommen.

Wolfschlugen. Seit fast sechs Monaten starten Flugzeuge von Stuttgart aus über die neue Route gen Süden. In den von der Änderung betroffenen Kommunen häufen sich Klagen über Lärm. Das wurde bei einer Veranstaltung der Offenen Grünen Liste in Wolfschlugen deutlich, bei der die Bürgerinitiative Vereint gegen Fluglärm die etwa 75 Besucherinnen und Besucher über den Stand der Dinge informierte. „Wir spüren die Auswirkungen hier in Wolfschlugen deutlich“, fasste die Gemeinderätin Gabriela Wiesmann (Offene Grüne Liste, OGL) die Erfahrungen zusammen. Die großen Maschinen rissen die Menschen schon um 6 Uhr morgens aus dem Schlaf.

Der kleine Saal war überfüllt, als Rolf Keck-Michaeli von der Bürgerinitiative über Erfahrungen mit der neuen Strecke berichtete. Da die Flüge bei Westwind über Leinfelden-Echterdingen starten und landen, wird die Route nicht an allen Tagen genutzt. Deshalb bleibt es nach den Worten des Sprechers an vielen Tagen auf der neuen, steileren Route ruhig. Zurzeit läuft auf der Route ein Probebetrieb, der die Zahl der Flüge auf ein bis zwei pro Stunde deckelt. „Nach einem Jahr werden wohl bis zu zehn Flüge über die Strecke verkehren“, befürchtet Keck-Michaeli. Dagegen wolle man aktiv werden. Denn schon jetzt litten die neu Betroffenen unter dem Lärm.

„Wenn die neue Route geflogen wird, ist es in Wolfschlugen laut“, sagte Keck-Michaeli. „Und das schon in den frühen Morgenstunden.“ Viele der Männer und Frauen im Publikum bestätigten diese Erfahrung. „Über Fraktionsgrenzen hinweg sind wir uns einig, dass wir gegen die Flugroute etwas unternehmen müssen“, sagte denn auch Ellen Balz. Die CDU-Gemeinderätin verwies darauf, dass sich der Gemeinderat Wolfschlugen klar für die Klage gegen die neue Route ausgesprochen habe.

Klage ist zugelassen

„Unsere Klage ist zugelassen“, bestätigte der Bürgermeister Matthias Ruckh. Es gebe aber noch nichts Neues. Nach den Worten von Matthias Ruckh liegt jetzt die Klageerwiderung der Gegenseite vor: „Diese werden wir prüfen.“

Um die Arbeit der Initiativen in den neu betroffenen Orten zu vernetzen, hatte der Verwaltungschef die Menschen aus Neuhausen, Nürtingen, Denkendorf und Aichtal sowie seine Kollegen zum Meinungsaustausch eingeladen. Diesen Impuls hat die Bürgerinitiative Vereint gegen Fluglärm aufgegriffen und möchte sich nun strategisch neu aufstellen. Wie das aussehen könnte, skizzierte Keck-Michaeli: Die Initiative will 20 000 Flugblätter drucken, um die Menschen in der Region zu informieren. Außerdem wolle man die Öffentlichkeitsarbeit professionalisieren. Mit Bürgerinformationen und Demonstrationen wolle man Menschen für das Thema Fluglärm sensibilisieren. Elisabeth Maier