Grabenstetten. Bei Forschungsarbeiten im Sommer 2018 haben Aktive der 140 Mitglieder zählenden Arbeitsgemeinschaft Höhle und Karst Grabenstetten einen Seitengang in der bislang auf rund 5 000 Meter vermessenen Falkensteiner Höhle entdeckt. Dieser Gang ist bislang auf etwa 200 Meter erforscht. Am kommenden Samstag, 10. November, werden die Speläologen beim Gäste- und Infoabend ab 18 Uhr in der Falkensteinhalle über die Forschungsarbeiten berichten und die neuen Gänge auch in Bildern vorstellen.
Zweites großes Thema an diesem Abend wird das Herbstlabyrinth in Hessen sein. „Ein besonderes Höhlensystem im Westerwald“, wie die Höhlenforscher sagen. Laut Ingo Dorsten von der Speläologischen Arbeitsgemeinschaft Hessen ist das Herbstlabyrinth ein einzigartiges Geotop von überregionaler Bedeutung und hohem wissenschaftlichen Wert. Es ist nicht nur eines der längsten Höhlensysteme in Deutschland, sondern weist mit seinem Formenschatz an Höhleninhalten und seiner hydrologischen Entwicklung eine lehrbuchartige Ausprägung auf, erklärt der Höhlenforscher. So wurden in den vergangenen Jahren wichtige Erkenntnisse über die Mikrobiologie in unterirdischen Lebensräumen gesammelt. Eine besondere Rolle, so heißt es weiter in einer Ankündigung zur Veranstaltung, komme der Bedeutung als Klimaarchiv zu. Und: „Einzigartig für Hessen und von besonderer Bedeutung für die Erforschung eiszeitlicher Großsäuger ist das Vorkommen von Höhlenbärenknochen.“
Beim Gästeabend werden sich die Forscher auch wieder den Fragen der Besucher stellen, ob zur Verkarstung, zur Schwäbischen Alb oder über besondere geologische Formationen. Zudem wird eine Buchtheke mit höhlenkundlichen und regionalgeologischen Schriften aufgebaut. Auch den neuen Höhlenkalender „Unterwelten 2019“ und das aktuelle Jahresheft der Arge Grabenstetten gibt es zu kaufen. Eine weitere Infoquelle ist der Stand von Caveshop, einem Anbieter von Höhlenforscherausrüstung, der an diesem Abend vor Ort sein wird. ra