Applaus, strahlende Gesichter, Jubel: Bei der Wahl zur Regionalversammlung auf dem CDU-Kreisparteitag hatten die Kandidatinnen und Kandidaten allen Grund zur Freude. Die 16 aufgestellten Männer und Frauen überzeugten die anwesenden Mitglieder vergangenen Freitag in der Osterfeldhalle in Berkheim. Die Versammlung des Verbandes Region Stuttgart war der Auftakt für die Regionalwahlen am 26. Mai nächsten Jahres. Ein Kandidat gewann, sobald er mehr Ja-Stimmen als Nein-Stimmen erhielt. Das war bei allen Lokalpolitikern aus 29 verschiedenen Ortsverbänden im Landkreis Esslingen der Fall. Eine besondere Neuerung bei dieser Wahl war das von der Frauen-Union beantragte Quorum, nach dem die Liste zu mindestens einem Drittel weiblich sein soll - verpflichtend ist dies allerdings nicht. Erreicht wurde sogar eine Quote von ausgeglichenen 50 Prozent. Das überraschte selbst engagierte CDU-Frauen wie Ilona Koch, Fraktionsvorsitzende im Ortsverband Leinfelden-Echterdingen. Seit vielen Jahren ist sie Mitglied der Frauen-Union. „Mich freut das natürlich sehr“, so die Nominierte. Die ersten sieben Kandidaten bei der Listenwahl hatten jeweils vier Minuten Redezeit.
Prominenter Besuch
Die Kandidaten der Plätze sieben bis 16 mussten die insgesamt 132 stimmberechtigten Mitglieder in nur zwei Minuten von sich überzeugen. Zentrale Themen: Infrastruktur, Digitalisierung und Wohnraum. Auch die Bedeutung der CDU als Volkspartei und Partei der Mitte spielte eine Rolle. Mit dem Blick nach Berlin und sinkenden Umfragewerten sicherlich keine leichte Kost. Nicht zuletzt die Herausforderungen des demografischen Wandels wurden von den Kandidatinnen und Kandidaten zum Thema gemacht. Im Geheimen hinter der Urne stimmten die Mitglieder über die 16 Listenplätze ab.
Prominenten Besuch bekam der Parteitag in Person von Markus Grübel, Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Esslingen. Einer der Nominierten war Tim Hauser. Der 33-Jährige ist im Wahlkreis Esslingen verortet. Handlungsbedarf sieht er vor allem bei einem Thema: „Wir müssen die Mobilität vor Ort sichern.“ Die S-Bahn-Anbindung in der Region beispielsweise müsse gestärkt werden, dort bestünden große Probleme. Auch bezahlbarer Wohnraum ist dem Esslinger Kandidaten wichtig. „Es geht darum, Flächen effizient zu nutzen“, sagt Hauser. Der Regionalwahl Ende Mai 2019 fiebert er bereits entgegen. Mit seinen 33 Jahren ist Hauser allerdings nicht der Jüngste in der Runde. Zwei Gesichter lokalpolitischer Weiblichkeit sind Karolin Schmidt und Celine Kühnel. Die Mittzwanzigerinnen kandidierten auf den hinteren Listenplätzen.
Wenn es nach der scheidenden Regionalrätin Karin Pflüger geht, ist da allerdings noch mehr zu holen: „Wir brauchen mehr Frauen, auch auf den vorderen Listenplätzen“, forderte die stellvertretende Kreisvorsitzende. In einem kurzen Vortrag ließ sie die Herausforderungen und Errungenschaften der letzten Legislaturperiode Revue passieren. Die Region als „stark prosperierender Wirtschaftsraum“ habe Bestand.