Hochdorf. Die L1201, eine der Hauptverkehrsachsen zwischen Kirchheim, Hochdorf und der B10, ist nach einer fast achtmonatigen Vollsperrung wieder für den Verkehr freigegeben. Die Sperrung wurde im Zuge der Sanierung der Landesstraße sowie dem Ausbau des sie begleitenden Wegs zu einem breiteren Geh- und Radweg notwendig. Offiziell hätte die Öffnung am Freitagnachmittag mit Vertretern der Gemeinde und des Verkehrsministeriums stattfinden sollen. Kurzfristig musste dieser Termin wegen eines großen Polizeieinsatzes aufgrund eines Tötungsdelikts nahe der Hochdorfer Flüchtlingsunterkunft „Bergdorf“, am Ortsausgang Richtung Notzingen gelegen, abgesagt werden. Der Verkehr rollt trotzdem wieder, was bei zahlreichen Verkehrsteilnehmern sowie den Hochdorfer Bürgerinnen und Bürgern für große Erleichterung sorgen dürfte.
Zum Radweg ausgebaut
1,50 Meter schmal und teils sehr marode war der straßenbegleitende Weg ab dem Hochdorfer Ortsende auf Höhe der Esso-Tankstelle bis runter zur Ampelkreuzung Richtung Reichenbach und der Querspange. Auf rund einem Kilometer langen Teilstück wurde er in den vergangenen Monaten zu einem 2,50 Meter breiten Geh- und Radweg ausgebaut. Die Gemeinde Hochdorf hatte in Abstimmung mit dem Regierungspräsidium Stuttgart die Planung und den Ausbau übernommen und durchgeführt. „Der neue Weg verschafft uns eine optimale Anbindung an die Radschnellwege entlang von Neckar und Fils. Innerorts planen wir, den Weg von der neuen Rampe an der Brücke entlang dem Talbach in die Ortsmitte zu führen“, erklärt Bürgermeister Gerhard Kuttler. In dem Zug soll der Bach aufgeweitet, renaturiert und erlebbar gemacht werden, um zugleich den Hochwasserschutz zu verbessern.
Land investiert 2,6 Millionen
Andreas Hollatz, Leiter der Abteilung für Straßenverkehr und -infrastruktur im Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg ergänzt: „Der auf 2,50 Meter ausgebaute Geh- und Radweg macht die L1201 an dieser Stelle für alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer sicherer und attraktiv für den Rad- und Fußverkehr.“ Die direkte Verbindung zwischen Hochdorf, Reichenbach und Plochingen wird auch von Schülerinnen und Schülern genutzt. Mit dem Rad mussten während der Bauzeit erhebliche Umwege über Forstwege in teils schlechtem Zustand in Kauf genommen werden. Die Gesamtkosten betragen rund 2,6 Millionen Euro, die das Land trägt. Als Ökoausgleich wurde unter anderem eine Baumallee aus dreißig Feldahorn gepflanzt.