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Freispruch im Missbrauchsprozess

Justiz Das Landgericht sieht Übergriffe eines Trainers auf zwei Eiskunstlaufschülerinnen als nicht erwiesen an.

Kreis. Das Landgericht Stuttgart hat einen Mann vom Vorwurf des sexuellen Missbrauchs von Kindern freigesprochen. Die schriftliche Begründung zu dem gefällten Urteil hat die Zweite Große Strafkammer aber noch nicht vorgelegt. Die Anklage hatte dem 41-Jährigen aus dem Kreis Esslingen vorgeworfen, zwei Mädchen, die zum Zeitpunkt der mutmaßlichen Taten minderjährig waren, mehrfach sexuell missbraucht zu haben.

Angeklagter beteuert Unschuld

Acht Verhandlungstage dauerte der Prozess. Grundsätzlich war das Verfahren öffentlich, zum Schutz der mutmaßlichen Opfer waren Zuschauer und die Pressevertreter aber über weite Teile der Hauptverhandlung ausgeschlossen worden. Auch die Plädoyers von Staatsanwaltschaft und Verteidigung fanden hinter verschlossenen Türen statt. Der 41-jährige Angeklagte hatte die Vorwürfe immer bestritten. Seine Verteidiger hatten bereits beim Auftakt des Prozesses im Mai der Staatsanwaltschaft vorgeworfen, auf entlastende Beweise zugunsten ihres Mandanten nicht eingegangen zu sein. Die Anwälte hatten einen Freispruch gefordert. Niemand anderes sei während der Vorfälle anwesend gewesen. Es stehe daher Aussage gegen Aussage.

Der 41-Jährige kannte die Mädchen von seiner nebenberuflichen Tätigkeit als Eiskunstlauftrainer, die er im Jahr 2016 begonnen hatte. 2017 und 2018 soll es laut der Anklageschrift der Staatsanwaltschaft zu diversen sexuellen Übergriffen gekommen sein. Daneben war dem Trainer vorgeworfen worden, eines der mutmaßlichen Opfer mit Nacktbildern erpresst zu haben. Petra Pauli