Das ist zu viel, das geht gar nicht“, sagt Bürgermeister Simon Blessing spürbar genervt. Vandalen treiben seit Monaten immer wieder ihr Unwesen in Frickenhausen. Und mittlerweile ist die Zerstörer-Truppe in der nagelneuen Tiefgarage in der neuen Ortsmitte angekommen. Dort knüpften sie sich den Bereich beim Treppenhaus vor. Die Dämmungs- und Schallschutzplatten an den Wänden sind laut Blessing zertrümmert worden. Mit Tritten, mit Schlägen, vermutet er – und rechnet mit Reparaturkosten in Höhe von 3000 bis 4000 Euro.
Dabei sind die jüngsten Verwüstungen Teil einer Kette von Übergriffen. Im März wurden mit Schmierereien die Wände der Gemeindehalle und der Sporthalle am Erich-Scherer-Zentrum verunstaltet. Auch ein Treppenabgang, Bewegungsmelder, Lampen und Tore wurden mit Farbe besprüht – Sachschaden im deutlich vierstelligen Bereich.
Weiter zog sich die Spur der Verwüstung auf dem Schulhof. Die Lampen der Außenbeleuchtung wurden anscheinend mit Steinen eingeworfen, sagt Blessing. Jetzt der Schaden in der Tiefgarage. Und an einen Verteilerkasten der Post wurde auch Hand angelegt. Insgesamt glaubt Blessing, dass die Vandalen in den vergangenen Monaten einen Sachschaden zwischen 10 000 und 14 000 Euro angerichtet hätten.
Täter bis jetzt nicht gefasst
Doch nicht genug: Blessing berichtet auch von Müll, der rund um Rathaus und auch in der Tiefgarage das Dorf verschandelt. Zudem seien Hundekot-Behälter gesprengt worden. Und noch dramatischer: In Pferdeboxen wurden Böller geworfen.
Doch wer sind die Täter? Man wisse ungefähr, dass es sich um Jugendliche aus dem Ort handele, sagt Blessing. Die seien schon öfter gesichtet worden. Man habe sie aber bislang nicht in flagranti ertappt. Manchmal treten sie in einer Gruppe von zehn bis zwölf Personen auf, manchmal auch in wesentlich kleineren Einheiten.
Und was soll nun geschehen? Der Polizeiposten Neuffen habe zugesagt, verstärkt Präsenz zu zeigen, berichtet Blessing: „Die Hotspots sollen mehr kontrolliert werden.“ Auch über die Spielplätze könne man nachdenken. Polizeisprecherin Ramona Döttling vom zuständigen Präsidium in Reutlingen bestätigt, dass sowohl der Polizeiposten Neuffen als auch das Nürtinger Revier, das nachts fürs Täle zuständig ist, sensibilisiert sind. Die Kolleginnen und Kollegen würden den Bereich im Blick behalten, so Döttling.
Zudem zieht Bürgermeister Blessing die Möglichkeit einer Videoüberwachung in Erwägung. „Ich bin zwar kein Freund davon“, sagt der Schultes. Aber womöglich komme man nicht drum herum. Man prüfe die rechtlichen Voraussetzungen für einen Einsatz in der Tiefgarage. Denn für Blessing steht fest: „Das sind keine Jungenstreiche, sondern mutwillige Zerstörungen. Das artet aus“, sagt Blessing. Und deshalb müsse und werde etwas geschehen.