Weilheim · Lenningen · Umland
Frohe Botschaft für Wasserratten

Sanierung Im kommenden Jahr können Schwimmer entgegen der ursprünglichen Planung das Dettinger Hallenbad nahezu uneingeschränkt nutzen. Der Grund: eine (Zwangs-)Pause wegen Fördergeld-Formalitäten. Von Iris Häfner

Das war überhaupt nicht eingeplant: der Baustopp bei den Sanierungsarbeiten des Dettinger Hallenbads. Gut vorbereitet und keineswegs blauäugig verläuft die Renovierung des „aquaFit“. Um unnötige Kosten für die Kommune zu sparen, ist die Verwaltung stets auf dem aktuellen Stand, um Fördertöpfe von Bund und Land nutzen zu können.

„Vom Bund wurde Mitte August kurzfristig das Förderprogramm ,Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur 2018‘ ausgelobt“, erklärt Kämmerer Jörg Neubauer, weshalb Dettingen eine Zuwendung über 855 000 Euro beantragt hat. Ursprünglich sah der Zeitplan des Bunds vor, dass eine Jury bis Ende Oktober über die Bewerbungen entscheidet. „Aufgrund des enorm hohen Antragsvolumens hat der Haushaltsausschuss des Bunds im November beschlossen, das Fördervolumen aufzustocken. Dies hat allerdings zur Folge, dass nun erst im Februar beziehungsweise im März über die Projektauswahl entschieden wird“, so Jörg Neubauer. Das Programm war 20-fach überzogen. Der Kämmerer blickt trotz der Aufstockung keinesfalls optimistisch in die Zukunft, denn er befürchtet, dass jetzt noch mehr Kommunen auf die Idee kommen, diesen Fördertopf anzuzapfen - und das Programm mit Anträgen noch mehr überzogen wird.

Um sich jedoch die Möglichkeit offenzuhalten, an Zuschüsse zu kommen, dürfen ohne Förder-Zusage keine Aufträge vergeben werden. Das bedeutet deshalb den Zwangsstopp für die Bauarbeiten im kommenden Jahr. „Damit kann der vorgesehene Zeitplan nicht umgesetzt werden. 2019 bleibt das Hallenbad somit zu den gewohnten Zeiten geöffnet“, teilt Jörg Neubauer mit. Ob gegebenenfalls in den Sommerferien das Bad für kleinere Revisionsarbeiten zubleibt, steht noch nicht fest. „Kleinigkeiten können immer mal gemacht werden“, sagt er.

Ursprünglich war geplant, dass die nächsten Maßnahmen vom 1. Mai bis 6. Januar 2020 über die Bühne gehen - und zwar bei vollständiger Schließung des Bads. Betroffen davon sind nicht nur begeisterte Wasserratten, sondern auch der Schul- und Vereinssport. Das Dettinger Hallenbad wird bauabschnittsweise entsprechend den Vereinbarungen zwischen der Gemeinde Dettingen und der Stadt Kirchheim saniert. Die Arbeiten zum dritten Bauabschnitt sind im September zu Ende gegangen.

Sollte Dettingen, wie im schlimmsten Fall befürchtet, bei den Fördergeldern leer ausgehen, ist die Gemeinde keineswegs unvorbereitet. Die Planungen für die Arbeiten liegen bereits in der Schublade und damit nur auf Eis. Los gehen kann‘s aber so oder so erst verspätet - sehr zum Verdruss der Dettinger Verwaltung. Mögliche Vorteile einer frühen Ausschreibung in Zeiten, in denen die Auftragsbücher der Firmen noch nicht gefüllt sind, tendieren dann gegen null. Andererseits: einen hohen Förderbetrag einfach so in den Wind zu schlagen, kommt weder für die Verwaltung noch für den Gemeinderat infrage.