Die Stadt Owen treibt ihre Expansionspläne voran. Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung die Erschließung des ersten Bauabschnitts der Gebietserweiterung Owen-West gebilligt. Die Gesamtfläche ist rund zehn Hektar groß und soll häppchenweise erschlossen werden. Laut Bürgermeisterin Verena Grötzinger handelt es sich dabei um die letzte Erweiterungsmöglichkeit Owens.
Der erste Bauabschnitt befindet sich nördlich der Beurener Straße bis zur Verlängerung der Wölflinstraße. Dort, wo heute Ackerflächen sind, soll auf einem Teil dieses ersten Bauabschnitts ein Supermarkt entstehen. Hintergrund ist, dass die Betreiber des Einkaufsgeschäfts an der Bundesstraße bereits im fortgeschrittenen Alter sind. Damit die Owener künftig nicht nach Lenningen oder Dettingen zum Einkaufen fahren müssen, braucht es dringend eine Alternative. Zur Sicherung der Nahversorgung sei die Erschließung dieses Bereichs unumgänglich, betonte Bürgermeisterin Verena Grötzinger einmal mehr.
Durch diesen ersten Bauabschnitt würde auch die kommunale Ortsrandstraße führen, die das Städtchen wenigstens von jenem Verkehr entlasten soll, der Richtung Beuren fährt. Diese Straße würde den Supermarkt im Osten begrenzen, daran anschließend soll zwischen Ortsrandstraße und den bestehenden Häusern im Zimmermannweg ein Wohngebiet entstehen. „Diese Forderung kam vom Verband Region Stuttgart und vom Regierungspräsidium“, so Grötzinger.
Auch wenn ein weiterer Schritt getan ist: In trockenen Tüchern ist weder die Erweiterung noch die Ortsrandstraße. Das komplizierte Verfahren hält noch viele potenzielle Stolpersteine bereit, beispielsweise, weil sich auf Teilen der Flächen Streuobstbäume befinden, die aufgrund ihrer Bedeutung für die heimische Tierwelt unter besonderem Schutz stehen. Dazu kommt: Die Grundstücke, auf denen die Stadt Richtung Westen wachsen will, sind keine städtischen Grundstücke, müssen also erworben werden. In einem ersten Schritt plant die Stadt deshalb eine Informationsveranstaltung für alle Eigentümer und daraufhin Einzelgespräche mit den 20 Eigentümern des ersten Bauabschnitts. „Das Büro ‚mquadrat‘ wird die Verwaltung dabei unterstützen“, so Verena Grötzinger. Als Beginn für die Erschließung des ersten Bauabschnitts ist 2026 angepeilt.
Weniger Verkehr für Owen
Auf der Wunschliste der Owenerinnen und Owener ganz oben steht eine Ortsrandstraße, die die Ortsmitte von Verkehr entlastet. Dass die 3,4 Kilometer lange Umfahrung, über die seit Jahrzehnten gesprochen wird, kaum Chancen auf Realisierung hat, weil sie durch sensible Schutzgebiete führt, ist bekannt.
Mit der Gebietserweiterung gibt es jedoch eine neue Perspektive: In ihrem Zuge soll eine kommunale Ortsrandstraße entstehen, die das Wohn- und Gewerbegebiet „Pflaumenäcker“ im Westen begrenzt. Die große Herausforderung: Die Alternative darf einer „großen Lösung“ nicht im Weg stehen, auch wenn die Chancen auf Realisierung gleich null sind. adö