Die Tempo-70-Schilder stehen zwar, allerdings noch funktionsbefreit, denn sie sind um 90 Grad gedreht und „schauen“ auf Wiesen beziehungsweise Äcker. Freie Geschwindigkeitswahl heißt das im Klartext für die Autofahrer auf der frisch sanierten Kreisstraße zwischen Ohmden und Schlierbach ab dem Kreisverkehr am Ortsende Richtung Zell - und das nutzen einige „Spezialisten“ zum Leidwesen der Lindenhöfe-Anlieger aus. Auf den kleinen Weiler verweisen nur grüne Namensschilder. Somit befinden sich die Verkehrsteilnehmer außerhalb einer Ortschaft. Deshalb gilt dort auch nicht Tempo 50. „Ab dem Kreisverkehr kann man so schnell fahren, wie es die örtliche Situation erlaubt. Schnell zu fahren, bietet sich dort nicht an“, sagt Thorsten König, Leiter des Straßenbauamts. Schilder seien aus diesem Grund überflüssig und irritieren aus seiner Sicht nur. Erst vor der scharfen Kurve beschränkt ein Schild auf 50 Stundenkilometer. Dem frischen Belag fehlt es noch an der Griffigkeit, weshalb das Tempo in diesem Bereich gedrosselt wird. Die Kurve ist auch der Grund, weshalb die Tempo-70-Schilder im Landkreis Esslingen gedreht sind. Ganz anders stellt sich die Situation auf Schlierbacher Markung dar. Hier befindet sich der Verkehrsteilnehmer auf dem Hoheitsgebiet des Landkreises Göppingen. Auf dieser Strecke vom Abzweig kurz nach dem Kreisverkehr Schlierbach bis zur Kreisgrenze mitten im Wald gilt Tempo 70, wie mehrere Schilder unschwer erkennen lassen. Aus Sicht von Thorsten König ist das kein Widerspruch. „Auf Schlierbacher Seite sind die Kurven nicht so schwierig zu fahren. Da kann Tempo 70 gefahren werden“, sagt er. ih
Gedrehte Schilder irritieren die Anlieger