Mit einem lauten Knall wurden die Bewohnerinnen und Bewohner in der Kirchheimer Straße in Unterlenningen mitten in der Nacht gegen 3.45 Uhr geweckt. Kriminelle trieben zu dieser nachtschlafenden Zeit ihr Unwesen an einem Geldautomaten der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen. Allerdings gab es für sie nichts zu holen. „Der Automat hat standgehalten, es gab kein Bargeld für die Täter“, sagte Polizeisprecherin Andrea Kopp. Laut Mitteillung der Kreissparkasse hätte sich die Sprengung ohnehin nicht gelohnt, weil der mit einer Einfärbetechnik versehene Geldautomat die Geldscheine bei Sprengversuchen durch Farbe unbrauchbar macht.
Hubschrauber im Einsatz
Ein Hubschrauber war im Einsatz, konnte die Flüchtigen jedoch ebenfalls nicht finden. Durch die Wucht der Explosion waren Teile der Außenfassade des Gebäudes auf die Fahrbahn der Kirchheimer Straße geschleudert worden, die deshalb für etwa drei Stunden gesperrt war.

Gute Nachrichten gibt es dagegen für die Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses: Sie können in ihre Wohnungen zurückkehren, nachdem sie vorsorglich evakuiert worden und in einer Bäckerei untergekommen waren. „Das Gebäude hat standgehalten und ist bewohnbar“, so die Informationen der Polizeisprecherin. Ebenfalls erfreulich: Es wurde niemand verletzt. Bei der Explosion in der von der Kreissparkasse und Volksbank Mittlerer Neckar gemeinsam genutzten SB-Filiale entstand jedoch hoher Sachschaden. Er dürfte ersten Schätzungen zufolge rund 150.000 Euro betragen. Die Filiale der Post bleibt bis Samstag geschlossen. Ob sie am Montag wieder öffnet, soll sich laut dem Unternehmen im Lauf der Woche zeigen.

Die Kriminalpolizeidirektion Esslingen geht allen Hinweisen nach. Die Bewohner hatten laut der Beamten drei dunkel gekleidete und maskierte Personen gesehen, die eine dunkle Limousine bestiegen und damit in Richtung Oberlenningen flüchteten. Die Kriminalpolizei hofft auf Hinweise auf die Täter, die unter 07 11/3 99 00 entgegengenommen werden. Im Zusammenhang mit der Tat werden auch Besitzer von Garagen, Scheunen oder landwirtschaftlichen Gebäuden, die in den vergangenen Tagen Aufbrüche festgestellt haben, gebeten, diese der Polizei zu melden. Möglicherweise wurden dort vor der Tat fremde Fahrzeuge untergestellt.