Arbeitsmarkt
Gemeinsam gegen den Fachkräftemangel

Eine Kooperation zwischen Ämtern und IHK soll das Einstellen ausländischer Mitarbeiter erleichtern.

Die Zusammenarbeit ist mit einer Unterschrift verbrieft. Foto: pr

Kreis. Das Landratsamt Esslingen und die IHK-Bezirkskammer Esslingen-Nürtingen wollen zukünftig gemeinschaftlich die IHK-Mitgliedsunternehmen zum Thema Fachkräfteeinwanderung beraten. Auch die Handwerkskammer Region Stuttgart und die Kreishandwerkerschaft Esslingen-Nürtingen sind bei der Kooperation dabei. Hierzu wurde jetzt eine Vereinbarung unterzeichnet.

Internationale Fachkräfte gewinnen und halten – darauf zielt die Zusammenarbeit ab. Die Kammer übernimmt dabei die Beratung ihrer Mitgliedsbetriebe mit Sitz im Landkreis Esslingen zum Thema Fachkräfteeinwanderung und beschleunigtes Fachkräfteverfahren. Zudem unterstützt sie bei der Zusammenstellung der erforderlichen Unterlagen und leitet diese an das zuständige Amt weiter. Das Amt kann dann ohne Zeitverlust durch die Nachforderung fehlender Dokumente alle erforderlichen Schritte direkt einleiten. So können die Verfahren schneller und transparenter gemacht werden. Die Ausländerbehörde im Landratsamt Esslingen legt künftig einen Schwerpunkt ihrer Arbeit auf den Bereich der Fachkräftegewinnung und firmiert daher unter der Bezeichnung „Amt für Migration und Fachkräfteeinwanderung“. Im Amt wird der Fokus neben den ordnungsrechtlichen Fragen zum Thema Zuwanderung auch auf die Beratung und Unterstützung bei Fragen rund um das Aufenthaltsrecht und die Erwerbszuwanderung gelegt. „In der neuen Struktur ist es uns wichtig, eine moderne und den Menschen zugewandte Verwaltungskultur zu etablieren und dem Fachkräftemangel mit einer lösungsorientierten Dienstleistung in der Bildungs- und Erwerbsmigration zu begegnen. Wir wollen ein besonderes Augenmerk auch auf die sogenannten Mangelberufe in der Pflege und im Gesundheitswesen richten, um die Gewinnung der dringend notwendigen Fachkräfte aus dem Ausland effizient zu gestalten,“ sagt Landrat Heinz Eininger bei der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung.

Lange Verfahrensdauer

„Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, suchen viele Firmen auch nach Mitarbeitenden aus Drittstaaten. Ein großes Hindernis beim Einstellen ausländischer Fachkräfte sind jedoch die langen Verfahrensdauern“, macht Heike Kauderer, Präsidentin der IHK-Bezirkskammer Esslingen-Nürtingen bei der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung deutlich. Christoph Nold, leitender Geschäftsführer der Kammer, ergänzt: „Die vertiefte Zusammenarbeit mit dem Amt für Migration und Fachkräfteeinwanderung des Landratsamts Esslingen ist entscheidend für unsere Firmen im Landkreis. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, muss eine schnellere Integration ausländischer Fachkräfte in unseren Arbeitsmarkt gelingen.“

Auch die Kreishandwerkerschaft Esslingen-Nürtingen setzt bei der Fachkräftegewinnung auf Kooperation. Kreishandwerksmeister Karl Boßler betont: „Die Kooperation ermöglicht es den Betrieben, gezielter auf passende Arbeitskräfte zuzugreifen“. pm