Lenninger Tal
Gemeinsame Grünphase birgt Gefahr

Ampelregelung An der Adlerkreuzung in Owen müssen die Fußgänger die Autos im Blick haben.

Owen. Ein Dauerärgernis ist für Hans-Jörg Schmid, Owener Gemeinderat, die Ampelschaltung an der Owener Hauptkreuzung beim ehemaligen Gasthaus Adler. Fahrzeuge, die auf der B 465 aus Lenningen kommen und links in Richtung Beuren abbiegen wollen, müssen trotz Grün an der Ampel so lange warten, bis aus Richtung Dettingen keine Verkehrsteilnehmer mehr kommen - man steht also mitunter recht lange an der grünen Ampel. Die Linksabbieger konzentrieren sich in der Regel auf den Gegenverkehr, derweil sie die Fußgänger nicht unbedingt im Blick haben, denn die haben auch Grün, wenn sie die Beurener Straße überqueren wollen.

„Bei den Fußgängern herrscht eine totale Verunsicherung. Ich kann nicht verstehen, dass diese Ampelregelung zur Verkehrssicherheit beitragen soll. Das ist eine total unbefriedigende Lösung. Das ist ein Schulweg, da darf einfach nix passieren“, sagte Hans-Jörg Schmid.

„Dieses Thema begleitet mich, seit ich hier bin“, erklärte Bürgermeisterin Verena Grötzinger. Das heißt: seit über zehn Jahren. Selbst bei Verena Grötzinger, die für ihren Optimismus bekannt ist, hat sich eine gewisse Resignation breitgemacht. Sie stellte die Überlegung an, all die Beschwerden, die sie regelmäßig von Owener Bürgern und auswärtigen Verkehrsteilnehmern erreichen, an die zuständigen Ämter weiterzuleiten. Dem konnte Hans-Jörg Schmid nur zustimmen: „Wir müssen unbequem werden und regelmäßig die Ampelregelung anprangern, sonst passiert da gar nichts.“

Die Vorwürfe sind dem Landratsamt neu. „Die Ampelschaltung war nie ein Problem. Erst als vor einigen Monaten nach der Sanierung der Bundesstraße die Ampel in Betrieb genommen wurde, kommen Anregungen zu dem Thema“, erklärt Pressesprecher Peter Keck. Deshalb gebe es am 12. Dezember die Verkehrsschau. „Für alle eine bessere Lösung hinzubekommen - das wird schwierig“, dämpft er allzu hohe Erwartungen. Würden die Fußgänger eine alleinige Grünphase bekommen, hätte das Konsequenzen für den Kfz-Verkehr. Wie die Prioritäten setzen? Diese Frage steht beim Vor-Ort-Termin im Mittelpunkt.

Ein weiteres Manko an der Adlerkreuzung seit dem Ausbau der B 465: Die Kontaktschleife auf der Beurener Straße löst bei Radlern nicht aus. Rückstaus bis nach dem Bahnübergang sind keine Seltenheit. Dies führt regelmäßig zu spontanen Bekanntschaften unter den Verkehrsteilnehmern. Diejenigen, die über die mangelnde „Auslöser-Masse“ der Radler Bescheid wissen, steigen schon mal aus ihrem Vehikel aus, und bitten die Velofahrer, ein Stückchen vorzufahren, damit das Auto mit seinem Gewicht das Grün-Signal anfordern kann. Iris Häfner