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Glasfaser: Lenningen schafft den Anschluss

Internet Die Deutsche Glasfaser hat von mehr als einem Drittel der Haushalte das Okay bekommen. Damit ist in vier Ortsteilen und in Erkenbrechtsweiler der Weg frei für den Ausbau des schnellen Internets. Von Anke Kirsammer 

Wie Pilze sind die kleinen weißblauen Plastikstecker in den Lenninger Vorgärten seit Mitte Juli aus dem Boden geschossen. „Wir sind dabei!“, ist darauf zu lesen. Hinter jedem Schildchen steht ein Vorvertrag mit der Deutschen Glasfaser. Das Papier hat auch Tanja Schweizer aus Oberlenningen unterschrieben. Sie hofft auf eine schnellere und stabilere Internetverbindung. Die braucht sie bei Büroarbeiten fürs Busunternehmen ihres Mannes und die intelligente Haustechnik. „Und es wäre klasse, wenn man Filme endlich ohne Hänger streamen könnte“, sagt sie.

1500 beauftragte Anschlüsse

Bis Ende September läuft die Frist, um einen Vorvertrag mit der Deutschen Glasfaser abzuschließen. Die Zielmarke von 33 Prozent wurde problemlos übersprungen. „Wir haben bei der Nachfragebündelung 37 Prozent erreicht, das sind 1500 beauftragte Anschlüsse“, sagte die Pressesprecherin der Deutschen Glasfaser, Diana Stiebe, Mitte der Woche. Für das Unternehmen sind Erkenbrechtsweiler und die Lenninger Ortsteile Hochwang, Brucken, Unterlenningen und Oberlenningen ein Projekt. Jetzt könne die weitere Planung angegangen werden, so Stiebe.

 

Deutsche Glasfaser und Stiegeler können zu Wettbewerbern werden.
Michael Schlecht
Lenningens Bürgermeister

 

Zeitgleich mit dem Wirbeln der Deutschen Glasfaser hat sich für Lenninger Kunden des Internetanbieters Stiegeler etwas getan. Wie das Schönauer Unternehmen mitteilt, haben die Nutzer nun eine stabilere Verbindung. Möglich mache das eine leistungsfähigere, Stiegeler-eigene Glasfaserleitung, die das Lenninger Ortsnetz mit dem Backbone-Netz im Landkreis Esslingen verbindet.

Ende 2021 hatte das Unternehmen den Internetanbieter telsakom übernommen und versorgt seitdem Kunden in Lenningen mit Internet und Telefon – derzeit rund 475 Haushalte. Bislang war das Ortsnetz von einer externen Zuleitung abhängig. Zu Zeiten einer hohen Auslastung – etwa am Abend, wenn viele Menschen zu Hause sind – kam es dadurch zu netzbedingten Engpässen. Jetzt wurden die letzten Arbeiten an einer neuen Zuleitung abgeschlossen, die das Ortsnetz direkt mit dem Stiegeler-Netzwerk verbindet. Dadurch seien die Kunden in Lenningen über ein leistungsfähiges Glasfaserkabel, das bis zum Straßenverteiler gehe, ans Netz angeschlossen. Das Kabel verläuft zudem nicht mehr entlang der Bahnlinie, wo es in der Vergangenheit bei Bauarbeiten mehrfach beschädigt worden war. Nun seien über kupferbasierte DSL-Anschlüsse Geschwindigkeiten von bis zu 50 MBit/s im Download möglich. Geschäftsführer Felix Stiegeler freut sich darüber, dass der Pachtvertrag für das Netz mit der Gemeinde verlängert wurde.

Bislang einzelne Objekte mit Glasfaseranschluss

In den nächsten Monaten wird das Schönauer Unternehmen die Vectoring-Technologie einbauen, um Bandbreiten von bis zu 100 MBit/s anbieten zu können. Im letzten Schritt sei die Umstellung auf das „Super-Vectoring“ geplant. Das ermöglicht ein schnelleres Internet mit bis zu 250 MBit/s im Download und 40 MBit/s im Upload. Einzelne Objekte in Lenningen verfügen über einen Glasfaser-Hausanschluss und können über Stiegeler Tarife mit Geschwindigkeiten von bis zu 1 GBit/s buchen. „Damit können die Deutsche Glasfaser und die Firma Stiegeler in Zukunft zu Wettbewerbern bei den Breitbandangeboten in Lenningen werden“, erklärt Bürgermeister Michael Schlecht dazu.