Diesen Termin hängt Esslingen gerne an die große Glocke: Am Wochenende vom 9. und 10. September swingt die Neckarstadt im kunstvoll veränderten Sound des Glockenspiels am Alten Rathaus. Internationale Künstler sorgen beim Glockenspiel-Festival für eine ganz besondere Note.
Die Anzahl der Glockenspieler ist hierzulande überschaubar, weiß Gudrun Fretwurst vom Kulturamt der Stadt Esslingen. Doch in anderen Ländern, vor allem in Belgien, den Niederlanden und Luxemburg, gebe es mehr Künstler, die dieses Instrument beherrschen. Darum wird beim Glockenspiel-Festival auch auf internationale Akteure zurückgegriffen. Der Flame Jo Haazen hätte bereits 2020 auftreten sollen, musste aber damals kurzfristig absagen. Nun nimmt er einen neuen Anlauf. Galina Elschaeva reist sogar eigens aus Finnland an.
Spezielle Arrangements
Mit dabei ist auch Leonhard Hell als Eigengewächs. Er ist der Esslinger Glockenspieler und Sachverwalter des Instruments im Alten Rathaus. Dieses wird nach Angaben von Fretwurst über ein Keyboard bedient. Die Carillonneure würden nun für ganz neue Töne sorgen: „Für die Konzerte werden bekannte und unbekannte Melodien speziell für das Esslinger Glockenspiel arrangiert.“ Es klinge eben anders, wenn es von professionellen Musikern gespielt wird: „Jeder hat seine eigene musikalische Handschrift“, sagt die Kulturamtsleiterin Alexa Heyder.
An den beiden Tagen wollen die Künstler ihren Zuhörern zeigen, was die Glocke geschlagen hat. Das Festival mit der Überschrift „Turm und Klang“ geht bei jeder Witterung als Open-Air-Veranstaltung über die Bühne. Der Eintritt zu den Konzerten ist frei, und laut Fretwurst steht ein begrenztes Angebot an Liegestühlen und Sitzplätzen zur Verfügung.
Das Eröffnungskonzert findet am Samstag, 9. September, um 16.30 Uhr mit Ekaterina Porizko statt. Weitere Veranstaltungen folgen um 17.30 und um 18.30 Uhr. Am Sonntag, 10. September, stehen um 16.30 Uhr und 18.05 Uhr ebenfalls musikalische Darbietungen an. Dass die Termine teilweise nicht auf ganze oder halbe Stunden gelegt wurden, liegt laut Fretwurst daran, dass das Ende des eigentlichen Glockengeläuts abgewartet wird, bevor die Darbietung beginnt.
Beim Abschlusskonzert am Sonntag um 19.05 Uhr erklingt ein Quartett aus Glockenspiel, Alphörnern, Vibrafon und Gesang. Die ungewöhnliche Klangkombination ist laut der künstlerischen Leiterin des Festivals, Ekaterina Porizko, das Ergebnis eines Wettbewerbs, bei dem Auftragskompositionen für Alphorn und das Esslinger Glockenspiel gefragt waren. Es seien aber auch andere Instrumente wählbar gewesen. Viele Künstler hätten sich beteiligt: „Jedoch haben wir für unser Abschlusskonzert nur wenige Werke ausgewählt, damit wir eine feine Auswahl mit Stücken haben, die von der Stilistik und der Instrumentierung her unterschiedlich sind.“
Mehr Infos zum Glockenspiel-Festival findet man im Internet unter
turm-und-klang.esslingen.de