Notzingen. Während die meisten Unwetter Notzingen kaum streifen, verhielt es sich am Montagabend komplett anders. Vom „lokalen Starkregenereignis“ war nahezu ausschließlich die Bodenbachgemeinde betroffen. Straßen wurden überflutet, mehrere Keller sind voll Wasser gelaufen und Schachtdeckel der Abwasserkanäle wurden durch den Wasserdruck herausgedrückt. „Auch das Notzinger Feuerwehrhaus hatte Wasser und einen kurzen Stromausfall. Für ein paar Sekunden war es dunkel“, sagt Benjamin Lay, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Notzingen.
„Wir waren beim Grillen, als der erste Notruf einging“, erzählt Ralf Krammer, stellvertretender Kommandant, der an diesem Abend die Einsatzleitung hatte. Der Übungsdienst hätte der gemütliche Nachklapp zur Hauptübung am Samstag werden sollen, doch daraus wurde nichts. Mit vier Fahrzeugen und 32 Feuerwehrangehörigen war die Wehr von 21.25 bis 0.30 Uhr im Einsatz. Als immer mehr Hilferufe eingingen, wurden sie ab 22 Uhr von der Freiwilligen Feuerwehr Kirchheim unterstützt. Die Abteilung Stadtmitte war mit drei Löschgruppenfahrzeugen und 20 Einsatzkräften im Albert-Schweitzer-Weg tätig, wo drei Häuser leer gepumpt werden mussten. „Teilweise stand dort das Wasser 70 bis 80 Zentimeter hoch im Keller. Der Regen war kurz und heftig, und es kam mehr Wasser als gedacht. Ein Garagentor wurde sogar eingedrückt“, so Ralf Krammer.
Der Einsatzschwerpunkt lag neben dem Albert-Schweitzer-Weg in der Hermannstraße sowie in den tiefer liegenden Bereichen der Hochdorfer Straße. „In der Kirchheimer Straße ist das Wasser bündig mit dem Gehweg Richtung Ortsmitte geflossen“, sagt Benjamin Lay. Zudem blieben vereinzelte Gebäude im Ortsgebiet nicht vom Hochwasser verschont.
Ebenfalls vom Starkregen nicht verschont blieb die Kreisstraße 1205 zwischen Notzingen und Kreisverkehr beim Freitagshof. Die Strecke war aus Sicherheitsgründen von 23 Uhr bis gestern morgen 8.30 Uhr gesperrt, da die Fahrbahn zum Teil bis zu 20 Zentimeter unter Wasser stand und mit Ackerschlamm und Feldwegschotter überschwemmt war. „Ein Bagger war im Einsatz, um die Straße frei zu räumen“, erklärt Thorsten König, Leiter des Straßenbauamts. Ein Fahrzeug mit Schneepflug auszustatten, wäre zeitaufwendiger gewesen.
