Altenriet. Für die erste Gemeinderatssitzung des neuen Jahres in Altenriet waren alle dafür notwendigen Akteure ins Rathaus gekommen: Gemeinderäte, die Verwaltungsvertreter und die Referenten für die verschiedenen geplanten Tagesordnungspunkte.
Zudem fanden sich aber auch unerwartet und ungewöhnlich zahlreiche interessierte Besucherinnen und Besucher aus der Ortschaft ein. Während das große Interesse der Bürgerschaft für die Kommunalpolitik unter normalen Umständen äußerst erfreulich wäre, sah sich Bürgermeister Bernd Müller unter den aktuellen Corona-Bedingungen gezwungen, einzuschreiten.
Statt die Sitzung wie gewohnt zu eröffnen, brach er die Veranstaltung direkt ab. Bei so vielen Besuchern im kleinen Rathausfoyer sei es schlichtweg unmöglich, unter den Zuhörern die vorgeschriebenen Sicherheitsabstände einzuhalten, erklärte der Schultes. Alle verließen daraufhin flugs ohne großes Murren das Rathaus. Die angesetzte Sitzung wird mit derselben Tagesordnung genau eine Woche später nachgeholt, jedoch in der Altenrieter Turn- und Festhalle, die deutlich mehr Platz bietet.
Und welches Thema hat so viele Interessierte angelockt? Der Bürgermeister und einige Gemeinderäte vermuten, dass es das Baugesuch einer Gärtnerei am Heerweg ist. Es ist eine Nutzungsänderung geplant: In bestehende Gewächshäuser sollen zwei Wohneinheiten – sogenannte „Tiny Houses“ – eingebaut werden, die für das nachhaltige Wohnen unter Glas vermietet werden würden. Diese Pläne stoßen offenbar nicht bei allen Nachbarn auf Begeisterung. Lutz Selle