Vertreter der Weilheimer Bürgerinitiative haben gestern offiziell den Antrag auf einen Bürgerentscheid gestellt
Gut 2 100 Unterschriften für die Limburghalle

Mehr als 2 100 Unterschriften hat die Bürgerinitiative für den Erhalt der Weilheimer Limburghalle gesammelt. Nun hat sie einen Antrag auf Bürgerentscheid gestellt und die Unterschriften an Bürgermeister ­Johannes Züfle überreicht.

Weilheim. "Sind Sie für den Erhalt der Limburghalle – ja oder nein?" So wird die Frage lauten, sollte es in Weilheim zu einem Bürgerentscheid über die Zukunft der Limburghalle kommen. Die ersten Schritte sind getan. Gestern haben Vertreter der Bürgerinitiative Limburghalle einen Antrag auf Bürgerentscheid gestellt und Weilheims Bürgermeister Johannes Züfle einen Ordner mit Unterschriften überreicht.

"Es haben mehr als 2 100 wahlberechtigte Weilheimer unterschrieben", sagte Albert Englert, Mitinitiator und Vertrauensperson des Bürgerbegehrens, bei der Übergabe im Rathaus. "Dazu kommen etwa 700 Auswärtige." Relevant für das Bürgerbegehren sind lediglich die wahlberechtigten Weilheimer. Laut Gemeindeordnung müssen sieben Prozent derer das Anliegen unterschrieben haben, um einen Antrag auf Bürgerentscheid stellen zu können. In Weilheim sind das etwa 560. "Die Zahl hatten wir schon nach elf Tagen erreicht", so Englert. Insgesamt läuft das Bürgerbegehren seit knapp drei Monaten.

"Schon als die Pläne der Stadtverwaltung bekannt wurden, hat sich Widerstand in der Bevölkerung geregt", blickte Albert Englert auf 2015 zurück und betonte, dass die Initiative das Wohl der Stadt im Blick habe. Im Juni hatte die Stadtverwaltung bei einer Bürgerversammlung ihr Wunschkonzept einer kombinierten Turn- und Festhalle vorgestellt. Standort dafür wäre ein Grundstück in der Stadtmitte neben der Grundschule. Anfang Dezember hatte der Gemeinderat der Kombihalle mit großer Mehrheit zugestimmt – und damit auch, "die Limburghalle abzureißen und auf dem gesamten Gelände Wohnbebauung zu schaffen", wie Albert Englert sagte. Dr. Walter Sigel, ebenfalls Vertrauensperson des Bürgerbegehrens, betonte: "Ich hoffe, dass dieser Irrtum, dem der Gemeinderat unterlegen ist, durch einen Bürgerentscheid revidiert wird."

"Ich nehme diese Unterschriften sehr ernst und stehe einem Bürgerentscheid offen gegenüber", sagte Bürgermeister Johannes Züfle und fügte hinzu: "Vielleicht kann das dazu beitragen, dass ein in der Stadt kontrovers diskutiertes Thema abschließend entschieden und das Ergebnis dann auch von allen akzeptiert wird."

Wert legte er darauf, dass die Stadt die Bürger stets eingebunden und informiert habe. Enttäuscht sei er, dass nur sieben Interessierte das Angebot der Verwaltung wahrgenommen hätten, die Limburghalle zu besichtigen und sich selbst von deren Zustand zu überzeugen. "Die Stadt hat auch nie behauptet, dass man die Halle nicht sanieren kann. Wir haben nur gesagt, dass das teuer wird." Da aktuell zwei Hallen erneuerungsbedürftig seien, biete sich nun eine "einmalige Möglichkeit". Er erhoffe sich Impulse für Stadtentwicklung, Schule, Festambiente und Wohnen, so Züfle: "Mit dem Bürgerentscheid geht die Verantwortung nun auf die Bürgerinnen und Bürger über."