Weilheim · Lenningen · Umland
Gutachter gibt Auskunft: „Das Auto ist ungebremst auf die Opfer geprallt“

Gericht  Im Prozess gegen einen Mann, der mit seinem Auto auf Menschen zuraste, kam jetzt ein Gutachter zu Wort.

Altbach. Der 26-jährige Altbacher, der im September mit seinem Auto ungebremst auf eine Fußgängergruppe zuraste und dabei eine Mutter und ihren zweijährigen Sohn schwer verletzte, prallte mit bis 41 Kilometern pro Stunde auf seine Opfer. Das stellte jetzt in dem Prozess gegen den Mann vor dem Stuttgarter Landgericht ein Sachverständiger fest. Der Gutachter geht von einem absichtlichem Aufprall aus.

Am vierten Verhandlungstag haben die Vorträge der Sachverständigen begonnen. Wie sich der VW-Polo des wegen versuchten Mordes in zwei Fällen angeklagten Mann bewegte, erklärte ein auf Unfallgeschehen spezialisierter Gutachter.

Am Morgen des 20. September müsse laut den Unfallspuren der Fahrer über eine Strecke von etwa 100 Metern zunächst entgegen einer Einbahnstraße in Altbach in Richtung der Kreuzung Schiller- und Hofstraße gefahren sein. Danach könnte der Fahrer – wie es bereits Zeugen bekundet hatten – Gas gegeben und nach einer Kurve mit 38 bis 42 Kilometern pro Stunde auf die Personengruppe zugesteuert haben. Ungebremst habe er mit dieser Geschwindigkeit die Opfer mit der Motorhaube getroffen.

Die Frau wurde seitlich an der Hüfte und den Beinen erfasst, über die Motorhaube gezogen, wobei sie mit ihrem Körper und dem Kopf auf der Windschutzscheibe aufschlug, dann wieder herunterrutschte und schließlich bei noch voller Fahrt unter den Wagen gezogen wurde. Zuletzt sei das Fahrzeug dann an einer Begrenzungsmauer des Bürgersteigs gelandet. Besonderen Wert legt der Gutachter auf die Feststellung, dass das Fahrzeug des Angeklagten mit der sogenannten Anstoßgeschwindigkeit „ungebremst“ auf die Personengruppe prallte.

Am nächsten Sitzungstag tragen eine rechtsmedizinische Gutachterin und ein psychiatrische Sachverständige ihre Gutachten im Stuttgarter Landgericht vor. Die Verhandlung geht am Montag, 11. April, weiter. Bernd Winckler