Die Gutenberger Höhlen bekommen eine neue Beleuchtung. Das hat der Lenninger Gemeinderat einstimmig beschlossen. „Wenn wir‘s nicht machen, werden die Höhlen geschlossen“, sagte Bürgermeister Michael Schlecht. Die Elektrik und die Leuchten der Gutenberger Höhle sowie der Gußmannshöhle wurden zwar laufend instand gehalten. Beim diesjährigen E-Check traten jedoch schwere Schäden an den Kabeln, den Verteilerdosen und den Anschlüssen der Lampen zutage.
Um die Prüfplakette zu bekommen, ist zeitnah der komplette Austausch der Elektrik und der Beleuchtung nötig. Insbesondere die in den Höhlen herrschende Feuchtigkeit hat den Lampen zugesetzt. Deshalb soll nun ein Typ eingebaut werden, der komplett verschlossen und nur an den Verteilerdosen offen ist. Diese Stellen werden mit Kunstharz vergossen, damit dort künftig ebenfalls keine Feuchtigkeit mehr in die Leuchten gelangt.
Vom Reißbrett aus ist keine optimale Ausleuchtung von Wegen sowie von Besonderheiten wie Tropfsteinen und Sinterperlen zu bekommen. Deshalb begaben sich Vertreter eines Herstellers, der Installationsfirma sowie der Gemeindeverwaltung mit dem Höhlenführer Hans Allgaier in das Erdinnere. „Wir brauchen nicht mehr Leuchten als bisher, aber zum Teil andere Standorte“, erklärte Simone Mayer vom Tiefbauamt nun. Neonröhren, wie sie in der „maurischen Halle“ in der Gutenberger Höhle angebracht sind, entsprechen beispielsweise nicht mehr dem heutigen Standard.
Gemeinderat Karl Boßler wunderte sich, dass die Hauptleitung, die seit gut 50 Jahren in der Gutenberger Höhle liegt, nicht ausgetauscht wird. „Die ist noch gut“, argumentierte Simone Mayer. Karl Boßlers Antrag, die Hauptleitung dennoch mit auszutauschen, unterstützte das Gremium einstimmig. Die Gesamtkosten steigen damit von 21 000 auf 25 000 Euro. Die Ausgabe wird der Rücklage entnommen. Sobald die Leuchten geliefert sind, wird ein Montagetermin festgezurrt. Die Arbeiten sollen innerhalb von ein paar Tagen über die Bühne gehen.
Die Gutenberger Höhle hat sechs Hallen und eine Länge von rund 200 Metern. Sie ist seit 1967 elektrisch beleuchtet. Die Gußmannshöhle ist 55 Meter lang und wurde bereits 1922 elektrisch beleuchtet.