Weilheim · Lenningen · Umland
Happy-End für Familie Moreira

Glücksfall Die Familie aus Wolfschlugen stand kurz davor, obdachlos zu werden. Nun scheint sich mit einer passenden Wohnung alles zum Guten zu wenden. Von Matthäus Klemke

Hinter dem Sofa im Wohnzimmer stehen schon die Umzugskartons bereit. „Ab Mai können wir endlich in die neue Wohnung“, sagt Ines Moreira lächelnd. Die Vorfreude auf das neue Zuhause ist groß. Mit dem Umzug endet für die Familie aus Wolfschlugen eine lange Zeit der Ungewissheit.

Im Dezember hatten die 39-Jährige und ihr Ehemann Pedro die Hoffnung fast schon aufgegeben. Nachdem die Familie ein Jahr lang erfolglos nach einer Wohnung gesucht hatte, drohte die Obdachlosigkeit. Das Zuhause, in dem sie aktuell noch wohnen, ist bereits verkauft, der Eigentümer drängte auf den Auszug.

Wie für viele junge Familien im Kreis Esslingen war auch für Familie Moreira die Wohnungssuche nicht einfach. Doch kam bei ihnen erschwerend hinzu, dass der vierjährige Emilio schwerstmehrfachbehindert. Der Junge ist auf einen Rollstuhl angewiesen, Treppen und Stufen sind ein Problem. Die Familien braucht also zwingend eine barrierefreie Wohnung.

Rund 40 Wohnungen hatte sich das Paar angeschaut, ohne auch nur eine Zusage zu bekommen. Als die Zeit drängte, wandte sich die Familie hilfesuchend an die Zeitung.

Nachdem die Geschichte erschienen war, sei die Anteilnahme enorm gewesen. „Mich haben sogar Fremde auf der Straße und in der Arztpraxis angesprochen, die den Artikel gelesen hatten und helfen wollten“, sagt Ines Moreira. „Alle wollten sich nach passenden Wohnungen für uns umhören.“

Nach den Feiertagen rief eine Mitarbeiterin der Gemeinde Wolfschlugen bei der Familie an. Auch dort hatten sich Menschen gemeldet, die helfen wollten. „Auch eine Frau, deren Tochter den Artikel gelesen hatte“, erinnert sich Ines Moreira. Die Frau ist Eigentümerin einer aktuell leerstehenden Wohnung in Wolfschlugen. „Sie wollte die Wohnung ohnehin sanieren und hat dann angeboten, den Terrassenzugang gleich so umbauen zu lassen, dass man von dort ebenerdig in die Wohnung reinkommt“, sagt Ines Moreira. Ein Glücksfall, besonders für die Mutter, die durch das ständige Tragen ihres Sohnes bereits den dritten Bandscheibenvorfall erlitten hat.

Gleich nach der Besichtigung der Vier-Zimmer-Wohnung sagte die Familie zu und kann ihr Glück noch immer kaum fassen: „Alles hat gepasst. Und besonders für die Kinder ist es natürlich toll, dass wir in Wolfschlugen bleiben können“, sagt Pedro Moreira: „Die neue Wohnung ist nur zwei Straßen von unserer jetzigen entfernt“, so der 35-Jährige.