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Hat der Stau bald ein Ende?

Verkehr Seit mehr als 20 Jahren drängt Dettingen auf die Sanierung der Stauschwerpunkte an der B 465. Jetzt hat das Regierungspräsidium reagiert. Von Cornelia Wahl

Kein Tag ohne Stau auf der B 465. Und das an gleich drei Stellen – morgens in Richtung A 8 und abends in Richtung Owen. Zur Entschärfung hat das Regierungspräsidium Stuttgart der Gemeinde im Februar 2023 das Ergebnis seiner Vor­untersuchung mitgeteilt.

Diesem steht man in Dettingen positiv gegenüber, sieht aber weiteren Verbesserungsbedarf, den Bürgermeister Rainer Haußmann in der jüngsten Sitzung nun dem Rat vorstellte. Und eines kann schon vorweggenommen werden: Das Gremium stimmte dem Vorschlag-Paket zur Stellungnahme der Gemeinde ausnahmslos einstimmig zu.

So etwa, wenn es um die Forderungen für den Knotenpunkt eins geht, die bestehende nördliche Infobucht rückzubauen. Eine weitere vollständige Spur könnte die Zufahrtssituation an der Einmündung von der Querspange zur Kirchheimer Straße deutlich verbessern. Der links- und rechtseinbiegende Verkehr hätte dann je eine eigene Fahrbahn.

Am Knotenpunkt zwei solle die Rechtsabbiegespur auf der B 465 von Süden in Richtung Nabern deutlich verlängert werden. Eine Ampelanlage für das Einbiegen von der K 1250 in die B 465 sieht Haußmann nicht. Die Bestands­situation ohne Ampel habe „bisher gut funktioniert, eine Ampel würde alles stoppen“. Die Rechtsabbiegespur solle weiterhin als Freiläufer ohne Ampel bleiben.

Lärmoptimierter Asphalt soll helfen

Eine weitere Forderung betrifft den Verflechtungsbereich zwischen der B 465 und dem Kreisverkehr Albert-Schüle-Weg/K 1250: Die „zu kurze“ ­Verflechtungslänge solle in Richtung Kreisverkehr verlängert werden. Am Knotenpunkt drei sieht man keine Notwendigkeit für eine Fußgänger­ampel oder Querung Teckstraße (östlich der B 465).

Was den Lärmschutz anbelangt, so liege die Prüfung beim Bund. Um aufwendige bauliche Lärmschutzbaumaßnahmen zu minimieren, fordert das Gremium einen lärmoptimierten Asphalt nach dem Stand der Technik.

Im Zuge der B 465-Ertüchtigung ist ein weiterer wichtiger Punkt der Hauptverbindungs- und offizielle Schulweg, der die Ortsmitte mit dem Guckenrain verbindet: Die Planungen machen eine Verlängerung der Unterführung aus den 1960er-Jahren nach Osten nötig. Diese genüge mit drei Metern Breite weder den heutigen Anforderungen noch dem technischen Regelwerk. Gefährliche Situationen seien an der Tagesordnung, eine Trennung von Fuß- und Radverkehr unmöglich, ebenso die Nutzung für Menschen mit Gehbeeinträchtigung wegen der starken Rampenneigung.

Unterführung soll breiter werden

Rainer Haußmann wies in der Sitzung darauf hin, dass im aktuellen Kreis-Radwegeplan diese Unterführung als kreisbedeutende Hauptradwegeverbindung enthalten ist und aufgrund ihrer überörtlich wichtigen Funktion dringend ein Ausbau mit einer Mindestbreite von sechs Metern empfohlen werde. Eine neue barrierefreie Unterführung würde zudem der direkten Anbindung an den Bahnhof Dettingen dienen.

Das Gremium schlägt für eine zukunftsfähige, sichere und gefahrenfreie Trennung von Fuß- und Radverkehr eine Verbreiterung der Unterführung auf mindestens sechs Meter und einen barrierefreien Aufgang als direkte Verbindung zum Dettinger Bahnhof ebenfalls dringend vor. Die notwendige Verlängerung nach Osten verlange auch eine Neuanbindung des östlich weiterführenden Fuß- und Radweges (Rauberweg) und des Feldweges in Nord-Süd-Richtung.

Bemühung um Fördergelder

In Dettingen ist man sich der hohen Kosten für all diese Wünsche durchaus bewusst. Deshalb will man sich möglichst schnell mit allen Beteiligten an einen Tisch setzen und mit einem gemeinsamen Entwurf eine für alle wirtschaftlich machbare Trasse finden, für die sich die Gemeinde rasch um Fördergelder bemühen will – damit die Unterquerung möglichst kurz, hell und sicher gestaltet werden kann.

 

Der Plan des Regierungspräsidiums für die B 465

Knotenpunkt 1: Damit die Bundesstraße 465 wieder als Umgehung für Dettingen funktionieren kann, hat das Regierungspräsidium Stuttgart Vor­untersuchungen durchgeführt. Für sinnvoll und realisierbar erachtet die Behörde für die Sanierung der Bundesstraße im Kreuzungsbereich B 465 mit der Kirchheimer Straße (Knotenpunkt 1) eine zusätzliche Fahrspur in Richtung Owen.

Knotenpunkt 2: Am Knotenpunkt 2 im Kreuzungsbereich B 465/K 1250 soll eine zusätzliche Abbiegespur nach Nabern sowie je eine weitere Fahrspur in Richtung Owen und Richtung A 8 für einen verbesserten Verkehrsfluss sorgen.

Knotenpunkt 3: An der Kreuzung von B 465 und der Teckstraße (Knotenpunkt 3) ist ebenfalls je eine weitere Spur in Richtung Owen und der Autobahn vorgesehen. cw