In der ersten Oktoberwoche startet die Sanierung der Hepsisauer Hauptstraße. Bis zum voraussichtlichen Bauende im Dezember 2023 müssen nicht nur die Bewohner des Dorfs am Zipfelbach mit Einschränkungen rechnen. „Die Ortsdurchfahrt und die Steige von Hepsisau bis zum Michaelshof bleiben in der Zeit für den Durchgangsverkehr gesperrt“, informiert Andreas Gruß, Planer und Projektleiter vom Weilheimer Büro SI. Sprich: Eineinviertel Jahre lang müssen Autofahrer einen anderen Weg auf die und von der Alb wählen als über die Hepsisauer Steige.
Spielt das Wetter nicht mit, könnte sich das Ganze sogar noch bis ins Frühjahr 2024 hineinziehen. „Für den Asphalteinbau brauchen wir gewisse Plustemperaturen“, so Andreas Gruß.
Gäste, die im Restaurant Lamm essen gehen möchten, dürfen übrigens nach wie vor mit den Auto kommen. „Bis Hepsisau darf jeder fahren, ob Bewohner oder Gast. Gesperrt ist der Durchgangsverkehr“, betont Weilheims Ordnungsamtsleiter Helmut Burkhardt. Auch mit dem Michaelshof stehen Stadt und Planer in Kontakt. „Es gibt Bauabschnitte, das gibt es für Mitarbeiter, Schüler und Eltern auch kein Durchkommen. Sie erhalten rechtzeitig entsprechende Hinweise.“
Was ist mit dem Kirschenverkauf?
Offen ist noch die Frage, wie der Kirschenverkauf in Hepsisau in der kommenden Saison aussehen könnte. Aus Sicht der Stadt sind da erst einmal die Kirschenverkäufer selbst gefragt. Liegen konkrete Vorschläge von ihrer Seite vor, ist die Verwaltung bereit, sie zu unterstützen. Zum Beispiel könnte das ein gemeinsamer Stand an der Neidlinger Straße sein. „Dann stimmen wir mit der Straßenverkehrsbehörde ab, ob wir eine entsprechende Fläche ausweisen können“, sagt Andreas Gruß.
Über den Ablauf der Sanierung haben die Stadtverwaltung, Planer Andreas Gruß und das Gruibinger Bauunternehmen Moll bei einer Bürgerversammlung in der Hepsisauer Zipfelbachhalle informiert. Rund 80 Interessierte nahmen das Angebot wahr, ließen sich die Baumaßnahmen genau erläutern, stellten Fragen und diskutierten die Pläne an Stellwänden.
„Es kommt einiges auf uns zu“, räumte Weilheims Bürgermeister Johannes Züfle ein. „Aber es lohnt sich. Danach wird vieles besser.“ Wichtig aus seiner Sicht: „Erstens Verständnis und zweitens Kommunikation – von beiden Seiten aus.“
Provisorische Bushaltestelle am Ortseingang
Die Bauarbeiten gehen in drei Bauabschnitten über die Bühne. Zunächst aber wird eine provisorische Buswendefläche mit Bushaltestelle zwischen der Hauptstraße und dem neuen Wanderparkplatz an der Bachstraße.
Anschließend steht die Sanierung des Bereichs zwischen Bachstraße und Friedhofsweg an, bevor die Baustelle in den Abschnitt zwischen Friedhofsweg und Mittlerer Ortsstraße vorrückt. Zuletzt ist der Part bis zur Alten Steige an der Reihe.
Für die Anlieger werden Umfahrungen eingerichtet. „Innerhalb der Abschnitte gibt es allerdings auch immer wieder Phasen, in denen Anwohner nicht mit dem Auto bis vors Haus fahren können“, sagt Andreas Gruß. Zu Fuß sind bleiben die Häuser aber zu jeder Zeit erreichbar. Sichergestellt ist auch, dass Rettungsfahrzeuge jederzeit durchkommen.
Von Abwasser bis Verkehrssicherheit
Seit über 30 Jahren ist die Sanierung der Hepsisauer Ortsdurchfahrt Thema. Drei Anläufe hatte es in der Zeit schon gegeben. Sie alle scheiterten aber.
Konkret geworden sind die Pläne dann wieder vor gut zwei Jahren. Damals war die Landesstraße auf der Rangliste des Landes zur Straßensanierung weit genug nach vorne gerückt. Ende 2021 gab der Weilheimer Gemeinderat grünes Licht.
Teil der Sanierung ist auch eine Verschwenkung der Fahrbahn am Ortseingang aus Richtung Weilheim. Sie soll dafür sorgen, dass Autofahrer den Fuß vom Gas nehmen. Geplant sind auch Verbesserungen für Fußgänger und ÖPNV. Die Bushaltestelle zieht vors Backhaus, und es entsteht ein Fußweg zwischen Friedhof und Mittlerer Ortsstraße. Zwischen Bachstraße und Sportplatz gibt es künftig eine barrierefreie Querung.
Vier Millionen Euro soll die Erneuerung der Ortsdurchfahrt Hepsisau samt neuer Wasser- und Abwasserleitungen sowie der Beleuchtung kosten. Etwa eine Million davon übernimmt das Land.