Weilheim und Umgebung
Hereinmarschiert in die neue Kita

Eröffnung Großer Andrang herrschte beim Tag der offenen Tür in der Weilheimer Kindertagesstätte in der Schellingstraße. Die Baukosten wurden eingehalten – und das Ganze dauerte nur eindreiviertel Jahre. Von Markus Brändli

Übersehen kann man diesen Bau nicht: die neue Kita in Weilheim in der Schellingstraße. Schon von Weitem sticht einem der quietschebunte Bau ins Auge. Das kommt nicht von ungefähr. Zahlreiche Weilheimer Jugendliche haben mit der Sprühdose losgelegt und die Fassade großflächig mit Graffitikunst gestaltet.

Um wen es sich bei den Nutzern des neuen Flachdachbaus handelt, ist auf den ersten Blick ersichtlich. Kinder in kreisrunden Bildern spielen die Hauptrolle. Sie fahren mit dem Dreirad, bauen Sandburgen im Sandkasten, spielen unter der Aufsicht eines Kuschelbärs oder gehen mit der Lupe auf die Suche nach Insekten. Auch der Lokal-Kolorit kommt nicht zu kurz. Der Drache von der Limburg erklimmt den Weilheimer Hausberg, und die benachbarte Burg Teck wird von einem Gleitschirmflieger umrundet.

Von Eltern und Kindern sehnsüchtig erwartet, war es am vergangenen Samstag endlich soweit. Die neue Kindertagesstätte öffnete ihre Türen zur Besichtigung und wurde offiziell eingeweiht. Schon seit rund drei Wochen testen die ersten Kinder, ob die Überlegungen und Konzeptionen der Planer auch in der Praxis Bestand haben.

Im Außenbereich können die Kinder künftig ihre Energie beim Toben und an den Spielgeräten loswerden. Ein Team von elf hoch motivierten und qualifizierten Erzieherinnen kümmert sich um die maximal knapp 70 Kinder. „Gestartet wird mit vier Gruppen. Bei Bedarf kann noch eine fünfte Gruppe eröffnet werden“, erklärte Leiterin Kathrin Krapf. „Die Nachfrage ist sehr groß, rund 90 Prozent der U3-Plätze sind bereits vergeben“, sagte sie.

Viele der interessierten Bürger hatten ihre Sprösslinge mitgebracht, die postwendend alles genauestens unter die Lupe nahmen und die Spielmöglichkeiten testeten. Die Betreuerinnen hatten zusätzlich einige Experimentierstationen aufgebaut, um den Forscherdrang der Kleinen zu wecken - schließlich ist hier ein pädagogischer Schwerpunkt die Naturwissenschaft. Hierfür gibt es einen extra „Forscherraum“ mit Werkbank und anderen Möglichkeiten, den Handwerker oder Wissenschaftler in sich zu wecken.

Wer genug geforscht oder gespielt hat, kann sich in die Sitz­ecken verkrümeln oder in der Bibliothek in den Büchern schmökern.

Dass die Stadt Weilheim, ihre Planer und der Architekt ihre Hausaufgaben im Vorfeld gut erledigt und die Sache im Griff hatten, lässt sich an der zügigen Umsetzung des Projekts „Neue Kita“ erkennen. „Von den ersten Planungen bis zur Fertigstellung sind gerade einmal eindreiviertel Jahre vergangen“, freut sich Bürgermeister Johannes Züfle. Ein Tempo, von dem sich mach anderes öffentliches Bauvorhaben mehr als eine Scheibe abschneiden kann. Und noch etwas fällt ins Auge: Für den Bau wurden anfangs 4,1 Millionen Euro veranschlagt. Der endgültige Betrag wird zur Freude sämtlicher Beteiligter ziemlich genau diese Marke treffen. Diese Punktlandung wurde bei der Einweihung gebührend gewürdigt.