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Hier finden junge Leute Halt: KJR feiert Jubiläum

Engagement Der Kreisjugendring Esslingen wird 75. Das Jubiläum wurde mit einem Empfang im Ostfilderner Zentrum Zinsholz gefeiert. Landrat Heinz Eininger plädiert für die offene Kinder- und Jugendarbeit. Von Peter Stotz

Der Kreisjugendring (KJR) Esslingen feiert Jubiläum. Seit 75 Jahren gibt es nun den Verein, der sich für die Jugend des Landkreises Esslingen einsetzt. Nun wurde der 75. Geburtstag des KJR gefeiert. Bei einem Empfang im Zentrum Zinsholz in Ostfildern bekräftig­te der KJR-Vorsitzende Michael Medla die Verpflichtung des KJR, die Interessen der jungen Menschen zu vertreten. Landrat Heinz Eininger und die Landtagsabgeordneten Dennis Birnstock (FDP) und Andreas Kenner (SPD), jeweils jugendpolitische Sprecher ihrer Fraktionen, betonten die Bedeutung der Jugendarbeit und definierten Ziele zur Unterstützung junger Leute.

 

Der KJR hat die Pflicht, den jungen Menschen eine Stimme zu geben.
Michael Medla
Vorsitzender des Kreisjugendrings

 

„75 Jahre Kreisjugendring sind für uns ein Anlass zu feiern, aber nicht zum Selbstzweck, sondern im Sinne unseres täglichen Handelns“, sagte der KJR-Vorsitzende Michael Medla zur Eröffnung des Jubiläumsempfangs des KJR im Ostfilderner Jugendzentrum Zinsholz.

Austausch mit Abgeordneten

Medla betonte die Verpflichtung des KJR, sich „für junge Menschen stark zu machen, ihnen eine Stimme zu geben und Sprachrohr für junge Menschen zu sein“. Darüber hinaus müssten junge Leute darin unterstützt werden, für ihre eigenen Interessen einzustehen. „Darum ist der Austausch mit der Politik ein wichtiges Anliegen“, sagte Medla. Dieser Dialog gewinne angesichts der Ohnmachtserfahrungen junger Menschen während der Corona-Pandemie, des Klimawandels und der Kinder- und Jugendarmut an Bedeutung.

Auftrag des KJR sei zudem, Räume zu schaffen, „in denen junge Menschen sich ausprobieren, sich entfalten und mit Gleichaltrigen lernen können. Hier können junge Menschen Erfahrungen sammeln und Orte finden, an denen sie Halt, Austausch und eine positive Perspektive finden.“

Landrat Heinz Eininger hob diese Leistung hervor. „Um in der Vielfalt zu bestehen, braucht es die offene Kinder- und Jugendarbeit“, sagte er und betonte, der Jugend müsse versichert werden: „Ihr seid wichtig.“ So empfahl er als Mittel gegen die steigende Kinderarmut unter anderem, die Bildungschancen zu verstärken.

Andreas Kenner wiederum sah in der Erhöhung der Löhne der Eltern einen Hebel und forderte, zur Erleichterung der Lage der Familien mehr sozialen Wohnraum zu schaffen. Auch Dennis Birnstock dachte an materielle Verbesserungen und empfahl, den Familien finanzielle Unterstützung zu gewähren.

Politiker in Demostimmung

Sowohl Eininger als auch die beiden Abgeordneten sahen viele positive Perspektiven für junge Leute und würden, wären sie heutzutage noch einmal Schulabgänger, eher an Arbeit oder eine Berufsausbildung statt an ein sofortiges Studium denken. Und sie würden sich politisch engagieren, wie Birnstock für eine europäische Zukunft oder wie Kenner für bezahlbaren Wohnraum demonstrieren. Heinz Eininger sah sein Engagement bei einer Demo für bezahlbare Tickets im öffentlichen Nahverkehr.

Michael Medla dankte den Politikern und der Kreisverwaltung für ihr offenes Ohr: „Landkreis und KJR bilden seit Jahrzehnten eine Partnerschaft, die zu einer einmaligen Gestaltung der offenen Jugendarbeit im Kreis führte.“