In der denkmalgeschützten Turnhalle in Nürtingen sind am Freitag mit rund 50 geladenen Gästen das Informationszentrum der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt und die Cafeteria als Ort der Begegnung und des Austauschs eingeweiht worden.
Corona hatte den Zeitplan gehörig durcheinandergewirbelt: Der Festakt erfolgte zwei Jahre nach der Fertigstellung. Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Finanz-Staatssekretärin Gisela Splett und Ministerialdirektor Dr. Hans J. Reiter vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst unterstrichen die Bedeutung der Nürtinger Hochschule als Kraftzentrum und wichtigen Standortfaktor für das Land und die Stadt.
Das neue Informationszentrum mit 1300 Quadratmetern Nutzfläche stellt den 3300 Studierenden in Nürtingen eine Infrastruktur zur Verfügung, die für ein Studium im 21. Jahrhundert notwendig ist mit Büchern, Medien, digitalen Diens-ten, Lernzonen und Beratungszentren. Zusätzlich wurde Platz geschaffen für dringend benötigte Seminar- und Arbeitsräume, das Studierendensekretariat und das International Office. Die ehemalige Turnhalle wurde zur Cafeteria umgenutzt und ist jetzt Lern- und Begegnungsort für Studierende.
Schon beim Spatenstich des Informationszentrums im November 2016 hatte Ministerpräsident Kretschmann von der „Modellhochschule für nachhaltige Entwicklung“ gesprochen. Über zehn Millionen Euro hat das Land in das gesamte Projekt investiert. Zwischen den beiden Gebäuden entstand ein Campus, der viel Potenzial für Austausch und Begegnungen bietet.
Informationszentrum und Cafeteria, so Ministerpräsident Kretschmann, kämen zur richtigen Zeit: „Auch in der Geschichte der Hochschule, die durch ihren Erfolg immer mehr Platz braucht.“ Denn ohne Wissenschaft und Forschung seien der Erfolg eines Landes, sein Wohlstand und seine Lebensqualität nicht denkbar. Stolz ist der Ministerpräsident darauf, dass Baden-Württemberg ein Eldorado ist für alle, die lernen, forschen und tüfteln wollen. Die Möglichkeit dazu bieten nicht nur die vier Exzellenzuniversitäten, renommierte außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, Duale Hochschulen sowie Forschungsabteilungen in Unternehmen, sondern auch die 20 Hochschulen für Angewandte Wissenschaften. „Die sind ein Scharnier zwischen dem, was im Hörsaal passiert und dem, was wir in großen Containern in alle Welt verschiffen.“ Gerade die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Nürtingen, so Kretschmann, sei ein Paradebeispiel dafür, wie gut die Hochschulen für angewandte Wissenschaften dem Land tun.
Ökonomie und Ökologie bezeichnete Kretschmann als die Herausforderung unserer Zeit. Und deshalb gründete das Land den Klimasachverständigenrat, der es auf dem Weg in eine klimaneutrale Wirtschaft begleiten soll. Einer dieser sechs „Klimaweisen“ kommt von der Hochschule Nürtingen. Eine notwendige Aufgabe im Zusammenhang mit dem Klimawandel ist aus Sicht von Kretschmann, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren: „Das ist nicht nur eine Frage des Klimawandels, sondern auch der nationalen Sicherheit“.
Wie wichtig die Hochschule und die Studierenden für Nürtingen sind, betonte Oberbürgermeister Fridrich. Er freut sich über jeden, der sich, am besten mit Erstwohnsitz, der Stadtgesellschaft anschließt und zählte auf, was Nürtingen seinen Bewohnern alles zu bieten hat. Angefangen von Einkaufsmöglichkeiten, der Gastronomie und nicht zuletzt dem reichhaltigen kulturellen Leben. Und natürlich nicht zu vergessen ab 29. April den „Stadtbalkon“.