Weilheim und Umgebung
Hilsenbecks machen in Gruibingen ein großes Fass auf

Wirtschaft Die Lammbrauerei investiert in schwierigen Zeiten in eine neue Keg-Anlage. Von Axel Raisch

Gruibingen. Die Gruibinger Lammbrauerei Hilsenbeck investiert derzeit rund 400 000 Euro in eine neue Keg-Anlage. Keg ist englisch und bedeutet „kleines Fass“. Mit der vollautomatischen Nachfolgerin der 20 Jahre alten Reinigungs- und Abfüllanlage für Fassbier sind erhebliche Ressourceneinsparungen verbunden. Es ist ein weiterer Schritt der traditionsreichen Familienbrauerei auf dem Weg in die Klimaneutralität.

Die neue Halle für die Keg-Anlage steht bereits. Ein altes Gebäude war dafür abgerissen worden. Die neue Anlage, ein moderner Kühlraum sowie die Erfüllung neuester Isolierrichtlinien tragen dazu bei, dass künftig 50 Prozent weniger Wasser und 40 Prozent weniger Strom verbraucht werden, freuen sich die Braumeister Hans-Dieter und Christoph Hilsenbeck. Vater und Sohn sind sich einig, dass in diesem Bereich etwas gemacht werden muss. Daher soll der Austausch der Keg-Anlage auch nur eine Etappe auf dem Weg zur Klimaneutralität ser Brauerei sein. In ungefähr zehn Jahren soll es soweit sein.

Dass man in Gruibingen gerade dann investiert, wenn die Zeiten ungünstig scheinen, ist nicht neu. Die kluge Unternehmenspolitik wurde schon während der großen Krise um die Jahre 2008/09 praktiziert: Damals wurde das neue Sudhaus gebaut. Nun, da der Fassbieranteil, der gewöhnlich ein gutes Drittel des Geschäfts ausmacht, auf zehn Prozent gefallen ist, wird hier investiert. Ein Teil des Einbruchs habe mit erhöhtem Flaschenbierabsatz aufgefangen werden können. Die Hilsenbecks wollen nicht klagen. Nun allerdings hofft man auf einen Wiederbeginn für die Gastronomie, für Feste und Vereine. Nicht zuletzt auch unter gesellschaftlichen Gesichtspunkten. Durch die Zwangspause für Vereine gehe womöglich ein Stück Kulturgut verloren. Der ohnehin hohe Druck durch Nachwuchsmangel würde zusätzlich verschärft.