Hochdorf. Wer sich im Zimmer von Matthias Merkle genau umschaut, errät recht schnell, welchen Hobbys der 17-jährige Hochdorfer gerne ausgiebig nachgeht: Sauber aufgereiht finden sich dort zum einen verschiedene Gitarren – das Spielen hat
er sich teils selbst beigebracht – zum anderen eine gut bestückte Kameraausrüstung, die seine große Leidenschaft für die Fotografie widerspiegelt. Auch ein paar Sammlerstücke in Form von älteren Kameramodellen haben ihren Platz in einem der Regale gefunden. Wenn er in seiner Freizeit nicht gerade musiziert oder fotografiert, absolviert Matthias derzeit eine Ausbildung zum Elektroniker bei der Festo AG und Co. KG in Esslingen. Auf die Frage, ob für ihn nicht auch der Beruf des Fotografen eine Option gewesen wäre, ist der 17-jährige Realist: „Tatsächlich als Fotograf in der nicht einfachen Branche richtig Fuß zu fassen, wäre recht schwer gewesen.“
Das Hobby allerdings verfolgt er mit großer Ambition. Die wirklich beeindruckenden Ergebnisse kann man auf seiner Homepage, in zahlreichen selbst gestalteten Fotobüchern über seine bisherigen Reisen oder auch in großen gerahmten Fotografien an den Wänden bewundern. Was die Motive angeht, so interessiert sich der 17-Jährige besonders für die Bereiche Natur und Porträts. „Neben den Urlaubsreisen bin ich auch immer wieder allein oder spontan mit Freunden in der Umgebung unterwegs, die Kamera immer im Gepäck. Das Experimentieren mit den ganzen technischen Möglichkeiten, Perspektiven oder auch den Lichtverhältnissen macht großen Spaß. Immer wieder ergeben sich so spontan interessante neue Bilder – etwa wenn man beim Gang durch die Stadt auch mal auf Details achtet“, erzählt Matthias.
Auf seinen Reisen, die ihn gemeinsam mit seinem Vater – von dem er die Leidenschaft für die Fotografie geerbt hat – oder auch mit der ganzen Familie und Bekannten bereits in ferne Länder wie Afrika, mehrfach nach Nepal oder auch Korea, führten, verbindet der 17-Jährige die Begeisterung für die Fotografie mit jener für fremde Länder und Kulturen. Dieses Interesse gegenüber dem jeweiligen Reiseziel, seinen Menschen und der Natur spiegelt sich in den zahlreichen Fotografien wider. Besondere Erlebnisse verbindet Matthias mit der Reise nach Tansania im vergangenen Jahr, auf der er gemeinsam mit seinem Vater und sechs weiteren Bekannten, begleitet von fünf einheimischen Führern, innerhalb einer Woche zunächst den Kilimandscharo bestieg. Im Anschluss standen dann noch ein Besuch in einem Massai-Dorf und eine Safari auf dem Programm. „Als wir auf dem Gipfel ankamen, war das wirklich gigantisch. Wir hatten großes Glück mit dem Wetter und konnten so den Sonnenaufgang bei bester Sicht erleben. Da haben sich die Mühen des Aufstiegs wirklich gelohnt – nicht zuletzt wegen der tollen Fotomotive.“
Nach Nepal reist sein Vater, der ebenfalls Matthias heißt, bereits seit 20 Jahren. Zwölf Mal war er dort. „Ich war bislang dreimal dabei“, erzählt der 17-Jährige. Gute Freunde habe die Familie mittlerweile vor Ort, die auch schon zu Besuch in Hochdorf waren. „Wir Kinder sind etwa gleich alt und quasi miteinander groß geworden, regelmäßig stehen wir in Kontakt“, erzählt Matthias und zeigt Bilder von den nepalesischen Freunden. Weitere Besuche in Nepal seien fest geplant.
Was ihn gerade aus Fotografensicht als weitere künftige Reiseziele reizt: „Ich würde zum Beispiel gern mal nach Botswana oder nach Myanmar und Südamerika. Auf jeden Fall muss immer ein bisschen Action und Abenteuer dabei sein. Nur an den Strand liegen, das ist nichts für mich. So findet man ja auch nicht die ganzen tollen Motive.“
Am Fotografieren begeistere ihn, dass man „Augenblicke festhalten und mit anderen teilen kann. Mir ist wichtig, dass auf den Bildern eine Stimmung rüberkommt. Es ist außerdem ein kommunikatives Hobby, man kommt mit vielen Menschen ins Gespräch und knüpft Kontakte, die ansonsten wohl nie entstanden wären.“