Kreis. Starkregen und Hochwasser haben die Hilfskräfte im Landkreis Esslingen am Wochenende in Atem gehalten. Vollgelaufene Keller und Tiefgaragen mussten leergepumpt werden, außerdem galt es, Dämme zu sichern und Wälle mit Sandsäcken aufzubauen. Wie das Landratsamt Esslingen mitteilt, rückten die Helfer zu mehr als 1000 Einsätzen aus. Die Stadt Esslingen schloss in Absprache mit dem Landkreis in der Nacht zum Montag den Hammerkanal, um die Innenstadt vor Hochwasser zu schützen.
„Wir beobachten fallende Pegel an den Flüssen und Bächen im Landkreis, warnen aber weiterhin dringend davor, abgesperrte Bereiche zu betreten, dort besteht Lebensgefahr“, sagt Landrat Heinz Eininger. Er dankt allen Einsatzkräften, die nach dem Starkregen unterwegs waren.
Schwerpunkte im Lenninger und Neuffener Tal
Kreisbrandmeister Guido Kenner war das Wochenende über in der Integrierten Leitstelle Esslingen (ILSE), um die Maßnahmen zu unterstützen. Die Einsatzschwerpunkte lagen entlang von Flüssen und Bächen sowie im Lenninger und im Neuffener Tal. Wegen des Hochwassers wurde der Zugang zum Landratsamt in den Pulverwiesen am Montagmorgen gesperrt. „Wir beobachten die Situation weiterhin engmaschig und haben dazu unseren Koordinierungsstab einberufen“, so die Erste Landesbeamtin Dr. Marion Leuze-Mohr.
Auch in der Nacht von Sonntag auf Montag waren die Feuerwehren des Landkreises mit dem Hochwasser beschäftigt. Es seien keine Personenschäden zu verzeichnen, teilen sie mit. Am stärksten hatte es die Gemeinde Hochdorf getroffen. Das Feuerwehrhaus war zeitweise von Wassermassen eingeschlossen. Die Feuerwehr hatte jedoch vorgesorgt und die Fahrzeuge in sicheren Bereichen abgestellt. Sie wurde durch die DLRG bei der Rettung einer eingeschlossenen Person in einem Gebäude am Köhlerbach unterstützt.
Die Feuerwehr Notzingen wurde zu 30 Einsatzstellen alarmiert. Hauptsächlich betroffen waren Keller am nördlichen Ortsrand. Auf der Straße in Richtung Roßwälden war ein Auto an einer überfluteten Brücke über den Köhlerbach im Wasser hängen geblieben. Aufgrund der starken Strömung wurden Retter der DLRG angefordert. Die Polizei stellte später fest, dass die Insassen bereits wohlbehalten zu Hause angekommen waren.
Die Feuerwehr Reichenbach pumpte mit einem Hochwasserzug Keller und Tiefgaragen aus. Ebenfalls im Einsatz waren der DLRG Wasserrettungszug des Bezirks Esslingen und die Ortsverbände des Technischen Hilfswerkes. Sie unterstützten im Kreis Göppingen und beim entgleisten ICE im Remstal. pm