Bildung
Holzmaden erweitert die Grundschulbetreuung

Die Urweltgemeinde kommt dem Inkrafttreten des gesetzlichen Anspruchs für Eltern ab dem Schuljahr 2026/27 zuvor. Mit der neuen Regelung sind fast alle Ansprüche abgedeckt.

Die Betreuung an der Grundschule Holzmaden gilt schon jetzt als "Erfolgsmodell". Archivfoto: Jean-Luc Jacques

Ab dem Schuljahr 2026/27 wird schrittweise ein Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder eingeführt, beginnend mit den Erstklässlern. In Holzmaden bereitet man sich bereits seit drei Jahren vor und hat ein Betreuungsangebot aufgebaut. Derzeit findet an der Grundschule montags bis freitags von 7.30 Uhr bis Schulbeginn sowie von Schulende bis 13 Uhr und dienstags und donnerstags zusätzlich bis 16 Uhr, dann gibt es noch ein Mittagessen dazu. 

Das soll zum kommenden Schuljahr erweitert werden, den entsprechenden Beschluss fasste der Gemeinderat bereits in seiner Februarsitzung. Nun geht es an die Details. Unter anderem musste die Verwaltung den Personalbedarf errechnen, wenn die Betreuung von Montag bis Donnerstag auf 16.30 Uhr inklusive warmem Mittagessen ausgeweitet wird. „Dazu werden 1,4 Stellen benötigt“, erklärt Bürgermeister Florian Schepp dem Gremium. Damit hätte man die Vorgaben für die künftige Regelbetreuung schon jetzt nahezu erfüllt – bis auf den Freitag, für den es bislang aber noch keinen Bedarf gegeben hat.

 

Betreuung ist „Erfolgsmodell“

In ihrer bisherigen Form sei die Betreuung bereits ein Erfolgsmodell, freut sich der Schultes. Daher wolle man das Programm ausweiten und dafür auch investieren: Rund 92.000 Euro mehr kostet die Betreuung in der geplanten Form. Dazu werde man die „Gebührenstruktur moderat anpassen“, kündigt der Rathauschef höhere Gebühren für die Betreuung an. 

Wie Gemeinderätin Katja Hannig-Fischer (HBL) sieht auch Florian Schepp die Betreuung als „Bildungsangebot“. Dass ein Kind trotz Bedarf das Angebot aus finanziellen Gründen nicht wahrnehmen kann, schließt er aus. „Das wird es bei mir nicht geben.“ Dass das Angebot tatsächlich auch ein Angebot und keine Verpflichtung ist, will Dr. Markus Ocker (HBL) noch einmal hervorheben. „Wir haben uns bewusst gegen eine Ganztagsschule entschieden“, sagt er.

Die Diskussion dreht sich im Gemeinderat anschließend noch um die Personalauswahl. Während Michael Thiehoff (HBL) Wert auf eine Beteiligung des Gemeinderats im Auswahlprozess legt, will Jochen Wagner (HBL) eine möglichst schnelle Personalentscheidung, angesichts eines umkämpften Marktes für Erzieherinnen. Damit liegt er auf der Linie der Verwaltung. Schließlich einigt man sich darauf, den Gemeinderat über die Kandidatinnen auf dem Laufenden zu halten, aber die Auswahl der Leitung der Kernzeitbetreuung, Heike Kazmaier und ihrem Team zu überlassen. Drei entsprechende Anträge zu diesem Thema werden mit insgesamt einer Enthaltung angenommen.