Holzmaden. Die kommunale Wärmeplanung als Basis für eine klimaneutrale Wärmeversorgung in den Gemeinden ist derzeit Dauerthema in den Gemeinderäten. In Holzmaden schlägt die Verwaltung jedoch einen anderen Weg vor. Bevor ein detaillierter Plan mit Potenzialen aufgestellt wird, geht die Gemeinde mit gutem Beispiel voran und plant ein kleines Nahwärmenetz für die kommunalen Gebäude, das Rathaus und die Kirchheimer Straße 6. Dort wird Warmwasser und Heizwärme noch über einen Ölbrenner erzeugt, der zudem noch in die Jahre gekommen ist. Das Mini-Netz rund um den Bätscher ist ein Anfang: „Das kann dann auch Teil einer kommunalen Wärmeplanung werden“, erklärt Christoph Blank vom Planungsbüro EfU aus Horb.
Im ersten Schritt können noch Kirche und Pfarrhaus hinzukommen, die aktuell noch mit Öl heizen, sowie das Musikerhaus am Platz. Rund 1700 Kilowatt Heizleistung veranschlagen die Planer insgesamt. Da diese nie zeitgleich abgerufen werden, geht man von einer installierten Leistungen von 600 bis 800 Kilowatt aus. Später soll noch der geplante neue Kindergarten an der Seestraße hinzukommen. Von den Planungskosten sind 50 Prozent durch Fördergelder gedeckelt, für die Umsetzung gibt es maximal 40 Prozent von der KfW-Bank. „Wir sollten zügig die Anträge einreichen“, betont Christoph Blank angesichts der aktuell „wackeligen“ Förderkulisse, nachdem der Bundesregierung vom Verfassungsgericht die Übertragung der 60 Milliarden Euro vom Corona- in den Klimafonds untersagt wurde.
Auf eine genaue Kostenaufstellung wollte sich der Experte vor den Gemeinderatsmitgliedern dann auch nicht festlegen. Nur so viel: Wenn Privathäuser, die an dem künftigen ersten Strang liegen, sich an das erste kleine Netz anschließen wollen, sind sie mit rund 10 000 Euro Anschlusskosten dabei.
Diskutiert wurde anschließend über die Lage des künftigen „Kraftwerks“. So wurde geklärt, dass die in den provisorischen Plänen erwähnte Lage „hinter dem Rathaus“ nur eine grobe Idee war, genauso gut ist ein Standort an der Gemeindehalle denkbar. Auch Jochen Wagners (Holzmadener Bürgerliste) Frage nach dem Lärm konnte der Experte beantworten: „Wir wollen einen Mix der Technologien machen“, sagt er. Es wird also nicht nur Wärmepumpe oder Hackschnitzelheizung geben, sondern auch Solarthermie, wo es möglich ist. Wichtig ist nur: Schnell muss es gehen. Die Kosten für den Förderantrag in Höhe von rund 7500 Euro hat der Gemeinderat daher zügig und einstimmig abgesegnet. Thomas Zapp