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Holzmadens neue Mitte: Aus „einfach“ wird „umfassend“

Förderung Am Dienstagabend informieren sich Bürger in der Holzmadener Gemeindehalle über die Details der Ortskernsanierung.

Holzmaden. Die wichtigste Hürde hat die Gemeinde Holzmaden schon im Sommer genommen Die Urwelt-Gemeinde ist Teil des Landessanierungsprogramms und bekommt für die Sanierung des Ortskerns Fördermittel. Doch was genau bedeutet es, wenn von Sanierung die Rede ist, und wie genau können die Anwohnerinnen und Anwohner davon profitieren? Und welche Eigenleistung müssen sie dafür erbringen? Solche und andere Fragen werden heute Abend ab 19 Uhr in der Gemeindehalle in Holzmaden in der Jurastraße beantwortet.

Vor Ort werden Expertinnen und Experten des Stuttgarter Büros für Gemeinde- und Stadtentwicklung, Steg, persönlich informieren. Es geht unter anderem um Themen wie Verkehrsberuhigung im Ortskern, „Stärkung der Ortsmitte und der Aufenthaltsqualität“, Sanierung von Privathäusern sowie neue Ideen für Mobilität. Da haben die Steg-Planerinnen unter anderem an Car-Sharing-Konzepte und neue Bushaltestellen gedacht.

Bevor es nun richtig losgeht, hat der Gemeinderat in seiner Novembersitzung noch über eine Änderung der Sanierungssatzung abgestimmt. Dabei geht es um die Feinheiten der Förderrichtlinien. Christine Ott und Leila El-Gonemy erklären dem Gemeinderat, warum es sinnvoll wäre, von einem „einfachen“ auf ein „umfassendes Verfahren“ umzustellen. Dahinter steckt die Frage, inwiefern sich die Bodenwerte verändern, wenn die Ortsmitte saniert wird. Da in diesem Falle de facto auch ein Wertzuwachs für die Hausbesitzerinnen und -besitzer entstehen würde, müssten entsprechend Ausgleichszahlungen leisten. Das wäre durch ein „umfassendes Verfahren“ berücksichtigt, im bislang vorgesehenen „vereinfachten“ Verfahren ist das nicht der Fall.

 

Förderzusage kam im Juli

„Wir erwarten das eigentlich nicht, aber das Regierungspräsidium hat uns das nahegelegt“, erläutert Bürgermeister Florian Schepp. könne das so lassen, aber eventuell müsse man das Verfahren dann zu einem späteren Zeitpunkt anpassen. Das Argument hat dem Gemeinderat ausgereicht: Er stimmte dem Vorschlag ohne Gegenstimme zu.

Dazu, dass die Gemeinde überhaupt ins Städtebauförderprogramm aufgenommen wird, hatte es im vergangenen Jahr eine Bürgebeteiligungsveranstaltung im Feuerwehrhaus stattgefunden. Nach den positiven Rückmeldungen wurde dann im Oktober der Förderantrag gestellt - und bewilligt. Ende Juli 2023 kam dann schließlich die frohe Botschaft: Das Land bewilligte eine Förderzusage über 800 000 Euro für die Ortskernsanierung. die Gemeinde hat nun acht Jahre Zeit, die Gelder abzurufen. Thomas Zapp