Von Beruf ist Markus Ertelt eigentlich Schauspieler. Aber der Sport ist eine Leidenschaft, die sich schon in seiner Jugend entwickelte. Leichtathletik, Taekwondo und Kickboxen - damit fing es an. 2002 kam der erste Hindernislauf. Dann wechselte Ertelt zu den „StrongmanRun“-Läufen und wurde zu einem der besten Hindernisläufer Deutschlands.
Doch im Moment misst er sich mit anderen Athleten in der Sierra Nevada bei „Showdown - die Wüstenchallenge“. „Ich wollte ja immer bei der ,Broken Skull Challenge‘ in den USA mitmachen. Leider werden dort Europäer nicht zugelassen“, sagt Ertelt. Ein Freund machte ihn dann auf die deutsche Version des Wettbewerbs aufmerksam. Ertelt bewarb sich, wurde gecastet und hat das Ticket in die spanische Sierra Nevada erhalten.
Wille gegen Schweinehund
Worum geht es? In dem Format treten Kandidaten zunächst in extremen sportlichen Wettkämpfen gegeneinander an. Der Gewinner hat dann die Chance, den „Skullbuster“ genannten Parcours mit zehn Hindernissen zu bezwingen. Wer es schafft, gewinnt. Klar, dabei geht es um Schweiß, Schlamm, die sengende Sonne Andalusiens - aber nicht nur die körperliche Kraft ist ausschlaggebend. Die hat Markus Ertelt zur Genüge. Es geht auch um Ausdauer und eine gehörige Portion Willenskraft. Ertelt, der im vergangenen Jahr den Extrem-Hindernislauf „World’s Toughest Mudder“ in Las Vegas gewann, ist zweifellos gut in Form. Doch für die RTL-Challenge hat er sich mit Julian Körbel aus Plieningen einen Personal-Trainer geholt. „Wenn man am Limit trainiert, ist es immer von Vorteil, jemanden zu haben, der noch ein wenig mehr aus einem rausholt“, sagt der 39-jährige Vater von zweijährigen Zwillingen. Er liebt Herausforderungen, das ist klar. Für die RTL-Challenge hat er zwischen zehn und 15 Stunden in der Woche trainiert. Da kam es schon mal vor, dass Ertelt morgens um halb sechs die Laufschuhe schnürte und sich von Unterensingen auf den Weg zu den Eltern nach Lenningen machte.
Bodybuilder, Wrestler, Kickboxer und ein Bob-Anschieber sind Ertelts Gegner in der Sierra Nevada. Der Kitzel für den Unterensinger: der Kampf Mann gegen Mann. Nicht gegen die Uhr. Berührungsängste darf man da natürlich nicht haben. Und so trainierte Ertelt im Vorfeld zur Challenge auch Ringen. Für ihn eine ganz neue Aufgabe. Und eine neue Herausforderung. Beim Dreh läuft natürlich auch nicht immer alles wie geplant. Wenn die Technik nicht so will wie die Produzenten, dann kann es schon mal vorkommen, dass die Teilnehmer sich auch fünf- oder sechsmal warmmachen. Nicht einfach, dann auf den Punkt fit zu sein. Als die Frauen bei ihrem Wettbewerb viel länger als erwartet brauchten, um eine Siegerin zu ermitteln, kam auch noch Pech dazu. „Kurz bevor wir loslegen konnten, fing es an zu regnen. Also fuhren wir zurück ins Hotel. Und gerade als wir dort das Essen bestellten, hatte der Regen aufgehört. Also ging es wieder zum Set in die Wüste“, plaudert Ertelt aus dem Nähkästchen.
Grenzen überschreiten
Zwei Hindernisläufe im Jahr absolviert Ertelt immer noch. Der Sport gibt ihm viel. Grenzen zu überschreiten und die Erfahrung zu machen, dass das möglich ist - etwas zu schaffen, das man sich vorher nicht zugetraut hat, hartnäckig und konsequent zu bleiben, davon profitiere man beruflich und privat, ist Ertelts Überzeugung. Und die Erfahrungen, die er im sportlichen Wettkampf macht, bringt er mittlerweile auch als Cheforganisator von Europas härtestem Hindernislauf „Getting Though - The Race“ ein, wo sich jedes Jahr 3 000 Sportler vor etwa 20 000 Zuschauern messen. Ob diese Erfahrungen dem Unterensinger Lokalmatador auch im Finale von „Showdown - die Wüstenchallenge“ helfen?
Sendetermin: Der Privatsender RTL überträgt heute Abend ab 23 Uhr das Finale der Show.