Plochingen. Vor 874 Jahren ist Plochingen das erste Mal in einer Urkunde des Königs Konrad III. von Hohenstaufen erwähnt worden. Dennoch kann die Stadt ihren Geburtstag im kommenden Jahr nicht würdig feiern. Schuld daran ist einmal mehr die Corona-Pandemie. Mit kleinen Glanzlichtern will Kulturamtsleiterin Susanne Martin zwar 2021 dennoch daran erinnern, dass Plochingen dann stolze 875 Jährchen auf dem Buckel hat. Publikumsträchtigere Festlichkeiten hat der Ausschuss für Verwaltung und Wirtschaft jetzt allerdings auf ihre Anregung hin aufs Jahr 2023 verschoben. Dann jährt es sich zum 75. Mal, dass Plochingen zur Stadt erhoben wurde. Und dann hoffen auch alle darauf, dass die Corona-Beschränkungen der Vergangenheit angehören werden.
Ein Arbeitskreis mit Vertretern aus Vereinen und Organisationen hatte im vergangenen Jahr unter Federführung des Kulturamts einen Ideenkatalog zusammengestellt, wie man das Jubiläumsjahr der ersten urkundliche Erwähnung Plochingens feiern könnte. Eine Idee war etwa, sie an die großen Festivitäten wie etwa den Plochinger Frühling und Herbst, das Bruckenwasen- und Marquardtfest und den Weihnachtsmarkt anzudocken. Zudem sollte es auch noch spezifische, auf das Jubiläum hin ausgerichtete Veranstaltungen geben. Wobei seinerzeit schon klar war, dass die Gemeinderäte keine zusätzlichen Mittel für das Jubiläumsjahr zur Verfügung stellen wollten. Aber man hätte auf jeden Fall gerne die Partnerstädte dazu eingeladen.
Absagen-Szenario am Horizont
Aber all solche Gedankenspiele sind derzeit mit vielen Fragezeichen behaftet. „Und es fällt uns schwer, mit voller Inbrunst ein Jubiläumsjahr zu planen, für dessen Programmpunkte dann womöglich wieder eine Absage nach der anderen folgen wird“, sagt Martin ein Jahr später vor dem gleichen Gemeinderatsausschuss. „Eine gründliche Planung und Vorbereitung, die bereits jetzt beginnen müsste, sind nach wie vor nicht möglich“, heißt es aus der Verwaltung. Martin will stattdessen kleine, feine, der derzeitigen Situation angepasste Veranstaltungen für 2021 ins Auge fassen - „etwa so, wie wir es beim Hundertwasserjahr gemacht haben“. Sie denkt da an kleinere Vorträge oder eine Ausstellung mit alten Stadtansichten Plochingens in der Städtischen Galerie, an Stadtführungen mit besonderer Themenstellung und Ähnliches.
Die geplanten Großveranstaltungen sollen dann ins Jahr 2023 geschoben werden, in dem man dann auch 75 Jahre Stadterhebung feiert. Besser klein und fein als gar nicht - das fanden auch die Gemeinderäte, die die Kulturamtsleiterin in ihrem Job derzeit nicht beneiden.