Zwischen Neckar und Alb
„Impfen sollte alle Schichten erreichen“

Pandemie Die SPD-Kreistagsfraktion setzt sich für verstärkte Impfung in sozial benachteiligten Quartieren ein.

Kreis. Nach den ersten mobilen Impfaktionen in sozial benachteiligten Quartieren in den Städten Mannheim, Pforzheim sowie Tuttlingen wirbt die SPD-Kreistagsfraktion um eine Übernahme der Strategie für den Landkreis Esslingen. „Unsere Impfstrategie geht nur dann auf, wenn wir auch alle Menschen erreichen. Offenbar erreicht die Impfkampagne nicht alle Bevölkerungsgruppen gleichermaßen und erfordert gerade in Gebieten mit größeren sozioökonomischen Nachteilen einen unmittelbareren und aufsuchenden Ansatz. Unser gemeinsames Ziel muss es aber sein, allen Bürgern den gleichen Zugang zu einer Impfung zu gewähren“, erläutert der SPD-Kreistagsfraktionsvorsitzender Michael Medla das Anliegen.

In einer Anfrage an die Landkreisverwaltung bat die SPD-Kreistagsfraktion zunächst darum, die Möglichkeiten der Bedarfsermittlung sowie eines mobilen Impfzentrums zu prüfen. Die Kreisverwaltung habe allerdings zunächst auf fehlende Kapazitäten und fehlende Daten verwiesen. „Natürlich ist die Verfügbarkeit des Impfstoffes nachwievor der entscheidende Flaschenhals. Nach der Bestätigung des Sozialministeriums für mobile Kampagnen wird deutlich, dass wir für manche Quartiere eine besondere Ansprache benötigen“, bekräftigt die sozialpolitische Sprecherin Solveig Hummel die Position ihrer Partei. Gerade in Quartieren mit einer hohen Wohnraumdichte, niedrigen Einkommen, wenig Arztkontakten und anderen Faktoren seien die Inzidenzwerte besonders schlecht. Die SPD-Kreistagsfraktion fordere daher, in Abstimmung mit den Städten und Gemeinden in betroffenen Quartieren durch verstärkte Information und den Einsatz von mobilen Impfteams für eine höhere Impfquote zu sorgen. Letztlich profitierten davon alle, da damit Infektionsketten frühzeitiger unterbrochen und die lokale Inzidenzwerte niedrig gehalten würden.

„Nachdem die Landesregierung sich sehr unterstützend für den Einsatz von mobilen Impfteams in Stadtvierteln mit niedrigen Impfquoten geäußert hat und Daten zu entsprechenden Gebieten zur Verfügung stellt, fordern wir den Landkreis auf, dieses Vorgehen auch im Landkreis Esslingen zu ermöglichen“, fasst Solveig Hummel zusammen. pm