Lenninger Tal
In die Kindergärten kommt Bewegung

Betreuung Die Gemeinde prüft, ob es in der Oberlenninger Ortsmitte genügend Flächen für einen Neubau mit drei Gruppen gibt. Der Schuh drückt vor allem im Kleinkind- und im Ganztagsbereich. Von Anke Kirsammer

In kaum einem anderen Bereich steckt derzeit so viel Dynamik wie bei der Kinderbetreuung. Das ist in Lenningen nicht anders als in anderen Orten. Die Kinderzahlen steigen nach wie vor, und der Betreuungsbedarf auch unter Dreijähriger wächst. Die Folgen zeigte Lenningens Hauptamtsleiter Günther Kern im Gemeinderat auf: „Die Kleinkindgruppen sind rappelvoll, und wir haben Wartelisten.“ Weil die Gemeinde lediglich jedem fünften Kind unter drei Jahren einen Platz anbieten kann und diese Quote deutlich unter dem Landesdurchschnitt von 26,4 Prozent liegt, soll in diesem Bereich aufgestockt werden.

Bereits beschlossen hat der Gemeinderat deshalb, in Brucken für Kleinkinder eine weitere Gruppe einzurichten. Geöffnet hat sie von 7 bis 13 Uhr. Wahlweise können die Eltern ihre Sprösslinge inklusive Mittagessen auch bis 15 Uhr betreuen lassen. Ursprünglich war die Verwaltung davon ausgegangen, dass der Systembau, der am Kindergarten „Kunterbunt“ erstellt wird, bereits im Februar bezugsfertig ist. Weil die Lieferzeit jedoch sechs Monate beträgt, verschiebt sich der Bezug voraussichtlich auf Juni kommenden Jahres. Eine Zwischenlösung wird im nebenan angesiedelten „Haus der Musik“ angestrebt. Die zweieinhalb Personalstellen indes sind bereits besetzt.

Am meisten Spielraum gibt es in absehbarer Zeit in der Regelgruppe in Schopfloch. Restlos belegt sind dagegen auch die Ganztagsgruppen für die über Dreijährigen in Ober- und Unterlenningen. Eingerechnet sind dabei auch bereits angemeldete Kinder, für die Plätze vorgehalten werden.

Schon lange brennt der Gemeinde die Zukunft des bislang zwei­gruppigen Kindergartens Tobelstraße in Oberlenningen unter den Nägeln. „Wir schlagen Ihnen vor, dort mittelfristig nur noch eine Gruppe unterzubringen“, sagte Günther Kern. Brand-, Denkmal- und Artenschutz machten eine Ausweitung ins Obergeschoss aus Kosten- und Zeitgründen fast unmöglich. Das Erdgeschoss wiederum reicht laut Verwaltung nicht aus, um moderne Sanitäranlagen und Besprechungsräume unterzubringen. „Der Tobel-Kindi hat Geschichte und Charme“, gab Gemeinderat Falk Kazmaier zu bedenken, Er drängte darauf, die über 90 Jahre alte Einrichtung weiterhin mit zwei Gruppen zu führen. Die Gemeinde prüft nun, ob die benötigten Räume eventuell mit einem Anbau geschaffen werden können. Ebenfalls geprüft werden soll, ob in der Ortsmitte Oberlenningen ausreichend Flächen vorhanden sind, um einen Kindergarten mit drei Gruppen und Räume für die Schulkindbetreuung unterzubringen. Auf Vorschlag von Georg Zwingmann werden außerdem dafür vorhandene Kapazitäten in der Schule abgeklopft.

Dem Ansinnen von Michael Schlecht, die Stelle der Kindergartenfachberatung aufgrund der wachsenden Aufgaben von 30 auf 40 Prozent zu erhöhen, folgte das Gremium nicht. Armin Diez und andere Ratskollegen baten vor einem Beschluss um einen Bericht der Fachberaterin, um ein genaues Bild von deren Aufgaben zu bekommen.